Die älteren Mitbürger können sich ganz sicher noch an die Flucht aus dem Osten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erinnern: Diese Flucht war bitter, denn viele verloren ihre Verwandten; oft wissen sie nicht einmal, ob ihre Verwandten überlebt haben. Die Flucht in der Eiseskälte von 1944 / 1945 war hart, strapaziös; man verlor Hab, Gut und Heimat. Angreifende Tiefflieger, Hunger, Krankheit und Anderes belasteten die Flucht noch mehr.
Flucht gab es aber auch schon vorher: Die Hugenotten flohen in das tolerantere Preußen, weil sie in Frankreich durch die katholische Inquistion verfolgt wurden. Wiedertäufer brachen nach den USA auf, weil sie dort ihren Glauben frei ausleben konnten.
Große Auswandererwellen aus Deutschland, Polen und Irland hatten ihren Grund in den Hungerkatastrophen der Alten Welt: Der Hunsrück, der lange Zeit das Armenhaus Deutschlands war, blutete im 19. Jahrhundert fast ganz aus, weil die Menschen in die USA wollten, um dort ihr wirtschaftliches Glück zu finden. Es war also die Flucht vor Hunger und Armut.
Auch heute noch sind viele Menschen auf der Flucht: Sie fliehen vor dem Hunger in der Sahelzone, Christen fliehen vor Verfolgungen aus der arabischen Welt, wieder Andere fliehen, weil sie aus rassischen, religiösen, weltanschaulichen, ethnischen oder politischen Gründen verfolgt werden.
Doch auch, wenn die Menschen dort bleiben, wo sie aufgewachsen sind, auch wenn sie Anerkennung und Bodenständigkeit besitzen und sich vor äußeren Verfolgungen sicher sind, befinden sie sich auf der Flucht: Sie fliehen vor der Frage vor dem, was nach dem Tod kommt. Viele sagen, dass Gott allbarmherzig ist, dass Er ja alle liebt und wir deshalb alle über kurz oder lang in den Himmel kämen. Andere behaupten, mit dem Tod sei alles aus oder hoffen auf Wiedergeburten. Es ist die Flucht vor der Tatsache, dass wir nach dem Tod vor Ihm - Gott - stehen und Er uns richten wird. Haben wir Jesus als unseren Heiland und Erlöser ganz persönlich angenommen? Dann brauchen wir vor der Antwort nicht zu fliehen, denn wir sind gerettet?
Und die Anderen? Sie mögen hier auf der Erde noch vor dieser Frage und ihrer Antwort fliehen können, aber eines Tages gibt es kein Entrinnen: Genauso sicher wie die Tatsache, dass unser irdisches Leben nicht ewig dauert, genauso sicher werden wir vor dem Throne Gottes erscheinen und uns offenbaren müssen. Wehe dem, der Jesus dann nicht als seinen ganz persönlichen Erlöser hat! Ohne Jesus geht er dann verloren, wird in die ewige Hölle geworfen, aus der es dann kein Entrinnen mehr gibt.
|