Wir hörten vom Leiden als Folge geschehener Sünde. Eine andere Erklärung für das Leiden lautet: Es soll uns lehren, Gott ganz zu vertrauen. Wir sind Gott nie näher als im Leiden. Freilich kann auch das Gegenteil eintreten, nämlich dass uns Leiden weiter von Gott wegtreibt. Aber bei vielen Christen habe ich es schon erlebt und auch selber erfahren, dass uns Leiden Gott näher bringen, ja in die innigste Gemeinschaft mit Ihm treiben kann. Wir fangen an, verstärkt in Gottes Wort zu lesen, zu beten, die Gemeinschaft mit anderen Christen zu suchen.
Leiden kann somit dazu führen, dass wir ins Fragen kommen, dass wir umkehren, dass wir uns von Gott aus einem oberflächlichen Dasein herausreißen lassen: "HERR, wenn Trübsal da ist, suchen wir Dich." Joni, eine junge Frau, die seit einem Kopfsprung ins Wasser bis zum Hals gelähmt war und durch einen Film über ihr Schicksal bekannt wurde, hat einmal gesagt: "Lieber sitze ich hier in diesem Rollstuhl und gehöre Jesus, als dass ich Ihm mit zwei gesunden Beinen ein ganzes Leben lang davonlaufe." Das ist eine ganz persönliche Aussage von ihr, und wahrscheinlich könnte das nicht jeder Mensch in solch einer Situation nachvollziehen. Aber dennoch finde ich eine solche Aussage beachtlich und ermutigend.
Ein ähnliches Bekenntnis finden wir im Neuen Testament vom Apostel Paulus: "Denn wir wollen euch, liebe Brüder, nicht verschweigen die Bedrängnis, die uns in der Provinz Asien widerfahren ist, wo wir über die Maßen beschwert waren und über unsere Kraft, so dass wir auch am Leben verzagten und es bei uns selbst für beschlossen hielten, wir müssten sterben. Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt" (2. Korinther 1,8 f.).
Traue auf Gott in Krankheit und Not!
Traue auf Gott in Kummer und Sorgen!
Traue auf Gott in Leben und Tod!
Traue auf Gott - und du bist geborgen!
Er trägt dich durch, durch Schatten und Licht.
Er trägt dich durch, so fürchte dich nicht!
Fühlst du dich stark, verlässt dich auf dich,
fragst nicht nach Gott und fragst nicht nach morgen,
dann merkst du bald: Das Ich lässt im Stich.
Keiner ist bei sich selber geborgen.
Gott allein hält dich auch in der Not.
Darum vertraue jetzt schon auf Gott!
Willst du sehr viel und bist schnell bedrückt,
wenn sich nicht alle Wünsche erfüllen,
dann sei gewiss: Gott hat es gefügt.
Es ist geschehen nach Seinem Willen.
Gott kennt dich gut. Er weiß, wer du bist.
Und Er weiß auch, was gut für dich ist.
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