Viele Suchtkranke müssen ihr soziales Milieu, also ihren Freundeskreis und vielleicht auch ihr Arbeitsumfeld, verlassen, nachdem sie eine Therapie gemacht haben, um nicht wieder rückfällig zu werden. Von Gefängnisinsassen weiß man, dass sie sehr viel Stärke brauchen, um sich zu resozialisieren, denn so mancher Kleinstkriminelle wurde durch Gefängisaufenthalte zu einem wirklich "schweren Jungen", weil er hier Kriminalität von der Pike auf erlernte.
Bei Kindern ist es ebenfalls sehr gut zu beobachten: Kinder, die aus einem Elternhaus kommen, in dem sehr viel geflucht und sehr viele unflätige Worte benutzt werden, haben selbst eine schlechte und sehr unfeine Sprache, während diejenigen Kinder, denen vorgelesen wird und bei denen man Wert auf eine vernünftige Wortwahl legt, es leichter haben, bestimmte Zusammenhänge leichter zu verstehen: Sie kommen in der Schule besser mit; gleichzeitig sind diese Kinder kreativer als die erstgenannten, denn was man nicht ausdrücken kann, das kann man auch nicht denken.
Soziologen wissen es auch schon recht lange: Es gibt Gruppendruck! Bin ich in einer Gruppe, dann erwartet diese Gruppe auch, dass ich mich mit ihr identifiziere und das tue, was in dieser Gruppe getan wird. Eine Schlägertruppe erwartet dann auch von mir, dass ich an ihrer Seite mitprügele. Bin ich in einer Gruppe, in der man spiritistische Sitzungen durchführt und die sich auch sonst mit Okkultismus abgibt, dann rutsche ich da mit hinein.
Ich selbst gebe mich gerne mit Christen ab, mit Menschen also, die nach Heiligung streben. Das hat den Vorteil, dass ich mich dann selbst nach Heiligung ausstrecke. Weil deren Sprache im Allgemeinen gepflegter ist, drücke auch ich mich gewählter aus. Das Milieu, das Umfeld, in dem man sich befindet, prägt einen. Deshalb sollten wir darauf achten, dass wir uns ein gesundes Umfeld aussuchen.
Mancher fragt jetzt zu Recht: Ging Jesus nicht zu den Sündern, um die Verlorenen zu suchen? - Das stimmt, und William Booth folgte Ihm dahingehend nach, in dem er sich in die Elendsviertel Londons begab und sich mit den Gestrandeten dort beschäftigte, doch in beiden Fällen rief man die, die aus diesem Sumpf heraus wollten. Jesus hat sich vor die Ehebrecherin nicht deshalb gestellt, weil sie sündig war, sondern deshalb, weil sie sich verändern wollte. Zachäus erfuhr nicht deshalb Rettung, weil er Jesus zum Essen eingeladen hatte, sondern sich auf die Lehre und die Frohe Botschaft Jesu einließ, um sich positiv verändern zu lassen, was auch Auswirkungen hatte: Die Hälfte seines Vermögens gab er den Armen und denen, die er betrogen hatte, gab er vierfältig zurück.
Mit anderen Worten: Als Jesus Seine Jünger in die Dörfer und Städte sandte, sagte er ihnen, dass sie dort bleiben sollten, wo man sie hören wollte, doch dass sie den Staub der Städte von den Füssen abschütteln sollten bei denen, die sie nicht aufnahmen als Zeichen gegen sie.
Deshalb tun auch wir gut daran, auf unseren Umgang zu achten: Genauso, wie wir auf andere abfärben, so färben auch andere auf uns ab. Begeben wir uns in die Gesellschaft von Lästerern, so werden wir auf Dauer selbst zu Lästerern.
Im Umkehrschluss bedeutet das, sich mit anständigen Menschen abzugeben: Gerne gehe ich - wie gesagt - zu Christen, weil sie zum Einen meine Glaubensgeschwister sind, zum Anderen, weil ich durch sie im Glauben wachse. Sie verändern mich durch Jesus positiv.
|