Der Tag Gottes - das hat Jesus selbst gesagt und wird in dem Brief an die Thessalonicher nur noch wiederholt - kommt wie ein Dieb in der Nacht: Wir wissen weder Tag noch die Stunde. Deshalb wird dieser Tag plötzlich und unerwartet über uns hereinbrechen. Und dies wird ausgerechnet zu einem Zeitpunkt sein, in der die Menschheit sich am Sichersten fühlt, dann nämlich, wenn es heißt, dass Frieden herrscht und es keine Gefahr gibt. Es wird so aussehen, dass eine Weltregierung die Probleme sehr schnell lösen würde. Die Menschen erwarten dadurch ein nie enden wollendes goldenes Zeitalter. Doch die Strafgerichte werden hereinbrechen wie es in der Offenbarung vorausgesagt worden ist."
Doch in Wirklichkeit sind die Zeiten verdorben wie nie zuvor; diese Tendenzen beobachten wir ja schon jetzt. Die Sexualisierung der Gesellschaft schreitet selbst schon in Kindergärten vor. Kaum noch jemand hat Schamgefühl oder ein Gewissen. Ehebruch war einmal strafbar, und Pensionen sowie Hotels waren verpflichtet, ihre Übernachtungskunden dahingehend zu überprüfen, ob sie verheiratet sind, wenn sie ein Doppelzimmer buchten, etwas, was heute in der moralischen Finsternis als undenkbar erscheint. Diese Liste lässt sich unendlich fortsetzen.
Wir als Kinder des Lichtes sollen da anders sein und deshalb auch anders handeln: Als Vorbilder sollen wir ehrlich in unserer Steuererklärung sein und auch nicht daran denken, eine Versicherung zu betrügen, einen kleinen Ladendiebstahl zu begehen oder falsch über jemanden zu reden. Vielmehr haben wir uns nach den guten, vollkommenen Geboten Gottes auszurichten, die von uns Ehrlichkeit, Anstand und Nächstenliebe erwarten.
Gleichzeitig erwartet Gott von uns, dass wir nüchtern sind. Nüchternheit bedeutet, Alkohol maßvoll zu genießen. Trunkenheit gibt niemals ein gutes Bild ab, und leicht gerät man hier in die Abhängigkeit und betrügt sich sehr schnell selbst. Doch die Nüchternheit kennt einen weiteren Aspekt: Wir sollen realistisch sein und keine Träumer oder Schwärmer, keine Romantiker und keine Leute, die sich irgendwie in ihrer Gefühlsduselei verlieren. Weil Jesus die Wahrheit ist, haben wir uns auch an der Wahrheit, an Jesus selbst zu orientieren.
An uns dürfen die Menschen bemerken, dass wir trotz aller Schlechtigkeiten in dieser Welt und den immer schlimmer werdenden moralischen Zuständen eine berechtigte Hoffnung haben, das Wissen nämlich, dass wir im Heil leben und gerettet sind. Dies zeigt sich darin, dass wir uns vom Bösen nicht überwinden lassen, sondern das Gute tun. Jesus als unser ganz persönlicher Retter wird uns zu gegebener Zeit heimführen.
Deshalb sollen die Menschen erkennen, dass wir mit Ihm leben. Dies bedeutet, dass wir Seine Liebe weitergeben, an unsere Nächsten, aber auch an unsere Feinde. Jesus hat sich ja auch nicht ab-, sondern den Nöten der Menschen zugewandt, ganz gleich, ob es geistliche Nöte waren, seelische, körperliche oder materielle. Wenn wir den Menschen keine Antwort geben, dann suchen sie sich die Antworten woanders. Dies ruft unwillkürlich den Teufel auf den Plan, der ja alle Menschen verderben will. Es ist unsere Verantwortung, als Fackelträger Gottes Licht weiter zu geben.
Auch untereinander sollen wir Acht auf uns geben und uns gegenseitig ermahnen. Wenn wir einen Anderen ermahnen, dann muss dies in Liebe geschehen. Es geht nicht darum, dass wir uns daran ergötzen, einem Anderen die Leviten zu lesen, sondern darum, dass wir ihm helfen, Gott noch besser zu dienen und zu ehren.
Wir selbst müssen aber auch fähig sein, Kritik anzunehmen. Selbst bei Sachen, die wir besonders gut machen, sind wir niemals so perfekt, als dass es nicht noch einen Tick besser geht. Ermahnungen sollen uns gleichzeitig gegenseitig ermutigen. Mut brauchen wir in dieser gottlosen Welt. Aber wir haben ja einen Streiter bei uns, der uns schützt: Jesus. Er hat die Welt überwunden; deshalb müssen wir sie nicht fürchten.
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