Wir Menschen sind gern vom Stamme „Will haben.“ Wie die kleinen Kinder wollen wir alles haben, aber nach Möglichkeit nichts dafür tun. Es gibt Leute, denen die gebratenen Tauben regelrecht in den Mund fliegen und sich trotzdem noch darüber beschweren, dass sie denselben dafür auch noch öffnen müssen.
In geistlicher Hinsicht bedeutet das, dass wir zwar Gottes Segen haben möchten, aber nicht bereit sind, etwas dafür zu tun. Dabei geht es nicht um Gesetzlichkeit oder Werksgerechtigkeit - Beides führt ohnehin nicht ans Ziel -, es geht darum, dass wir bereit sind, unseren Glauben auszuleben, uns von Jesus wirklich verändern zu lassen. Wenn wir im Übergabegebet sprechen "und verändere uns so, wie Du uns haben möchtest", dann macht diese Formulierung nur dann einen Sinn, wenn wir diese Aufforderung wirklich ernst meinen. Es macht schließlich keinen Sinn, um Veränderung zu bitten, wenn man alles so belassen will wie gehabt und wie gewesen. Die Einweisung in eine Entzugsklinik macht ja auch nur dann einen Sinn, wenn der Betreffende bereit ist, sich bezüglich seiner Sucht behandeln zu lassen und trocken bzw. clean zu werden.
Dabei geht es nicht allein um den konkreten, steinernen Bau des Gotteshauses, sondern vor allem darum, das Evangelium weiter zu sagen. Es geht darum, sich in der Gemeinde, in den Missionswerken, in der Denominationen, welchen wir jeweils angehören, einzubringen und auch bei Evangelisationen und Gemeindefesten, in Haus- und Bibelkreisen mit zu tun. Hier gibt es keine Arbeit, die unwichtig oder unnütz wäre: Für Gott zählt einzig und allein, ob wir das, was wir tun, zu Seiner Ehre machen.
Ganz gleich, ob wir spülen, den Boden schrubben, den Müll herausbringen, uns um die Technik kümmern, im Lobpreis singen, Besuchsdienste übernehmen: Vor Gott ist alles gleich wichtig, und Er zeigt uns, wo Er uns haben will.
Dieser Abschnitt bei Haggai bedeutet auch und gerade für uns: Ärmel hochkrempeln und ran an das Werk Gottes. Es gibt viel zu tun: Packen wir es an!
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