Als Amos vom Herrn gesandt wurde, wies Amos darauf hin, dass er kein Prophet, nicht mal eines Propheten Sohn, sondern ein Hirt war, der Maulbeeren abliest: Amos fühlte sich also nicht berufen und unwürdig für den Auftrag Gottes.
So geht es uns oft auch: Wir fühlen uns unwürdig, Gottes Berufungen zu folgen, und wir sind es auch tatsächlich. Selbst Gottesmänner wie Mose befürchteten, am Auftrag Gottes zu scheitern. Schließlich sind Gottes Anforderungen sehr hoch. Offen gestanden würde ich mich auf eine Stellenanzeige, die Gott in einer Zeitung aufgäbe, nicht bewerben, weil mir schon beim bloßen, oberflächlichen Überfliegen klar würde, dass ich nicht einmal ansatzweise über die notwendigen Qualifikationen verfüge. Und doch kann der Herr jeden von uns brauchen.
Sicher. Allein auf uns gestellt hätten wir wohl nicht die geringste Chance. Wir verstehen Gottes Werk nicht, und Seine Gedanken sind so tief und so rein, dass wir sie nicht einmal annähernd zu erfassen vermögen. Am Anspruch Seiner Ethik und Moral scheitern wir alle. Das erkennt man schon in der Geschichte, wo eine Ehebrecherin getötet werden sollte und Jesus sagte: "Wer von euch frei ist von Schuld, der werfe den ersten Stein!" (vgl. Johannesevangelium Kapitel 8). Niemand wagte es, den ersten Stein zu werfen, sondern alle ließen die Steine fallen und kehrten betrübt und überführt nach Hause zurück, beschämt darüber, dass sie, die sich für so gerecht hielten, selbst alles Andere als frei von Schuld waren.
Aber Gott wäscht uns rein von Schuld, und wenn Er uns beruft, dann sorgt Er auch dafür, dass wir die Aufgabe bewältigen können. Salomo, der sehr jung König geworden war, bat Gott um die Weisheit, die er benötigte, um dieses Amt gewissenhaft ausführen zu können und erhielt sie. Wir müssen nicht fürchten, für eine Arbeit, die Gott uns aufträgt, zu unbedeutend zu sein, denn vor Gott gibt es keine unbedeutenden Menschen. Für uns alle hat Er das Wertvollste gegeben, dass Er hat: Seinen eingeborenen Sohn!
Auch wenn uns das, was wir für Gott tun können, als klein und unbedeutend erscheint, so tun wir doch damit Großes und es dient Gott zur Ehre. Gott verlangt von uns nicht, dass wir Tonnen tragen, wenn unsere Kräfte nur grammweise tragen können, und Er verlangt von uns auch keine höhere Mathematik, wenn es nicht einmal zum kleinen Einmaleins langt, und wenn Er es doch tut, dann gibt Er uns auch die Kräfte und das Können dazu.
Gott kann Dich also brauchen, auch wenn Du alt und schwach bist oder noch klein und zart. Er kann Dich brauchen, wenn Dich sonst niemand will. Er kann Dich brauchen auch mit schlechten Zeugnissen, auch ohne Schul- und / oder Berufsabschluss. Er kann Dich brauchen, auch wenn alle sagen, dass Du unbrauchbar bist. Lass Dich von Gott deshalb gebrauchen: Du wirst Dich wundern, wie viel Segen darin liegt!
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