Wer das zweite Kapitel im Buch Esra ganz durchliest, findet eine Aufzählung der Sippen und Stämme Israels und stellt fest, dass die Hebräer sehr viel Volk zählten; trotzdem waren alle untüchtig geachtet worden zum Priestertum: Es war also keiner würdig und in der Lage, den priesterlichen Dienst so zu versehen, wie Gott es wollte und will. Leider ist es auch heute so, dass sehr wenige Menschen für die Reich-Gottes-Arbeit würdig sind; dabei haben wir einen entscheidenden Vorteil: Wenn wir uns unter das Blut Jesu Christi stellen, dann wäscht Er uns rein von aller Schuld, und wenn wir uns von Ihm verändern lassen, dann werden wir für die Arbeit an Seinem Königreich bereit gemacht.
Dazu gehört aber die Bereitschaft der Bekehrung und die damit verbundene Bereitschaft, sich von Jesus verändern zu lassen. Wir benötigen also eine lebendige Beziehung zum Herrn, was zugleich bedeutet, dass wir die Bibel studieren und beten sollen. Dann lernen wir den Willen Gottes kennen und richten uns danach aus: Das ist notwendig, weil zum Einen unsere Reich-Gottes-Arbeit nicht nur aus Worten, sondern auch aus Taten besteht, zum Anderen, weil unsere Worte nur dann glaubwürdig sind und bleiben, wenn die Menschen um uns sehen, dass wir auch das tun, was wir sagen. Wir nehmen ja auch niemanden wirklich ernst, der ständig sturzbetrunken ist und behauptet, er sei diesbezüglich für Abstinenz. Wer für das Rauchverbot eintritt, während er eine dicke Zigarre nach der anderen qualmt, sorgt allenfalls für Lacherfolge.
Natürlich sind wir keine perfekten Menschen: Wir machen Fehler, uns geschehen Patzer, und wir müssen immer wieder vor den Herrn treten und um Vergebung bitten, weil wir schwach geworden sind. Den Willen Gottes umzusetzen, bedarf der Übung wie alles im Leben. Es ist wie mit dem Laufen oder dem Sprechen lernen: Erst fallen wir hin, unsere ersten Worte sind noch unverständlich, doch am Ende können wir gehen und uns verständlich ausdrücken. Selbst ein Weltmeister im Marathonlaufen fiel häufig hin, bevor er Rekorde brechen konnte, und auch die besten Literaturnobelpreisträger mussten sich anstrengen, um Reden zu lernen.
So ist es mit uns: Wir müssen das Tun des göttlichen Willens beständig einüben; dann aber werden wir immer besser. Es heißt ja nicht umsonst, dass Übung den Meister macht. Jesus, der nicht nur unser Retter, sondern auch unser Lehrer und Meister ist, unterstützt uns dabei. Er zeigt uns, wo unsere Schwächen liegen. Er zeigt uns, wo wir noch einen Mangel haben, und Er hilft uns, das zu beseitigen. Wir erleben dann, dass es uns Freude bereitet, wenn wir Fortschritte entdecken und wissen, dass wir Gott damit erfreuen. Und mit jedem Schritt in diese Richtung werden wir tüchtiger zum Dienst an Gottes Reich.
|