Das jüdische Volk war schon immer sehr reinlich: Hände waschen vor dem Essen war für sie schon immer sehr wichtig, und es dient ja auch bekanntermaßen dem Schutz der eigenen Gesundheit. Viele Krankheiten des Mittelalters und in der Nachkriegszeit gingen ja auf mangelnde Hygiene zurück, und in Entwicklungsländern ist das größte Gesundheitsproblem die doch sehr schlechten hygienischen Zustände. Reinlichkeit ist eine sehr gute Maßnahme zur Gesundheitsvorsorge.
Und doch gibt es eine andere Reinlichkeit, die wir uns noch mehr zu Herzen nehmen sollten, denn unsere geistliche Gesundheit hängt davon ab: Es ist das Halten der göttlichen Gebote. Menschliche Traditionen - auch unter christlichen Deckmantel - legen oft ein Gestrüpp menschlicher Satzungen darüber. Was nützt es, Sonntags zur Kirche zu gehen, weil es ja die Sonntagspflicht ist, wenn man doch nicht mit dem Herzen dabei ist? Gott will unsere ungeteilte Liebe, nicht vordergründige und scheinbar fromme Pflichterfüllung.
Vor allem dürfen wir Gottes Gebote nicht aushebeln. Wir dürfen nicht - wie in diesem Bibeltext beschrieben - den Eltern die Zuwendung vorenthalten, auch nicht die materielle, weil wir es als Opfergabe einsetzen sollen. Gott will, dass wir unsere Pflichten dem Nächsten, unseren Eltern, unseren Verwandten einhalten. Ihm gehört ja sowieso alles.
Wir müssen darauf achten, dass wir unsere Herzen reinigen: In ihm sind ja unsere bösen, unreinen, schmutzigen Gedanken. Wer von uns hat in seinem Herzen nicht schon nach Raub getrachtet oder geplant, einen Anderen zu verleumden oder gar umzubringen? Wer hat nicht schon unzüchtige, pornografische Gedanken gehabt oder in seinem Herzen danach getrachtet, Ehebruch zu begehen? - Schnell werden aus diesen Gedanken Worte, aus den Worten dann genauso schnell Taten, die zu unseren Gewohnheiten werden und unseren Charakter prägen.
Die Reinheit des Herzens ist sehr wichtig, denn schon in der Bergpredigt, in Matthäus 5, Vers 8, lehrt Jesus: "Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen." Wer ein reines Herz hat, wird eines Tages Gott schauen und glücklich sein in Seinem Königreich. Vor allem aber sorgt ein reines Herz dafür, dass wir nicht mit Rachegefühlen aufhalten und unsere Energie nicht für Sünde und damit für einen vergeblichen Dienst verschwenden.
Durch die Lauterkeit des Herzens werden wir sehend für das Wirkliche, Wichtige; dagegen sorgt die Unreinheit des Herzens für Blindheit, die dazu führt, dass wir unseren Weg verlieren und das Ziel nicht erreichen.
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