Weil Du, Herr Jesus, in einem Stall geboren wurdest, inmitten von Vieh, ganz arm und erbärmlich, müssen wir uns nicht schämen, wenn wir ganz unten sind, wenn wir in der Gosse gelandet sind, aus der Bahn geworfen, aus welchen Gründen auch immer.
Weil Du, Herr Jesus, zuerst den Hirten kundgetan worden bist, jenen Ausgestoßenen jener Zeit, die vor Gericht nicht aussagen durften, weil man sie für unglaubwürdig hielt, die man mied, weil sie nach Schafen und Schmutz rochen und ihre Körperpflege sehr zu wünschen übrig liess. Man kann zu Dir kommen, auch wenn sonst einen niemand will, selbst wenn von seiner Familie - den Geschwistern, den Eltern und sogar von seiner eigenen Mutter - zum Teufel gewünscht wird.
Weil Du, Herr Jesus, fliehen musstest vor den Kindermördern des Herodes, gewährst Du uns Asyl, egal, ob wir wegen unserer Hautfarbe, unserer Überzeugungen oder unseres Geschlechtes wegen verfolgt werden. Selbst, wenn wir vor uns selbst weg laufen, vor unserer eigenen Verantwortung, unserer eigenen Schuld und unserem eigenen Versagen, gewährst Du uns Asyl.
Weil Du, Herr Jesus, die Kranken heiltest, können wir gesund werden. Weil Du, Herr Jesus, die Blinden sehend, die Tauben hörend, die Stummen sprechend und die Lahmen gehend gemacht hast, können wir mit unseren Herzen sehen, hören, sprechen und aufeinander zugehen.
Weil Du, Herr Jesus, dem Zöllner eine Chance gabst, die Samariter nicht ausgegrenzt hast, dem Hauptmann der Besatzungstruppen ein Ohr schenktest, können wir menschlich sein, über alle Schranken hinweg.
Weil Du, Herr Jesus, die Unreinen berührtest, müssen wir keine Berührungsängste haben, wenn jemand sehr krank ist oder hässlich, wenn jemand schmutzig ist oder gar stinkt. Wir können sie annehmen, weil sie die geringsten Deiner Brüder sind.
Weil Du, Herr Jesus, Dich vor die Sünder gestellt hast, vor die Huren und Ehebrecherinnen, können wir uns vor die stellen, die geächtet sind.
Weil Du, Herr Jesus, den Obrigkeiten - religiösen, weltlichen, politischen - die Stirn geboten hast, dürfen wir zu unseren Überzeugungen stehen, Unrecht anprangern, selbst Gerechtigkeit, Liebe und Erbarmen üben.
Weil Du, Herr Jesus, es vorgelebt hast, dürfen wir sanft sein und friedfertig, können wir unseren Feinden verzeihen, für die bitten, die uns beleidigen und Gutes denen tun, die böse zu uns sind.
Durch Dich, Herr Jesus, sind wir befreit von Rache, Schuld, Sünde. Wir müssen nichts mitschleppen, sondern dürfen Dir alles abgeben. Und weil Du die fürchterlichste aller Ängste durchlitten hast, dürfen wir mutig sein, mutig, um unsere Schuld zu bekennen und um Verzeihung zu bitten. Mutig, um Anderen zu verzeihen. Mutig, um Deine Frohe Botschaft weiter zu sagen.
Danke, Herr Jesus!
|