Wir haben kein Problem damit, uns an Menschen zu wenden, wenn wir ein Problem haben:
- Wir wenden uns an die Autowerkstatt, wenn der Motor unseres Vehikels streikt.
- Wir wenden uns an einen Arzt, wenn wir krank sind.
- Wir konsultieren einen Anwalt, wenn wir vor Gericht müssen.
- Wir beauftragen einen Architekten, wenn wir ein Haus bauen wollen.
- Wir lassen einen Handwerker kommen, wenn wir etwas zu reparieren haben.
Aber wir tun uns schwer, uns an Gott zu wenden, wenn wir Wünsche haben, Sorgen und Nöte. Die Einen meinen, es gäbe keinen Gott, die Anderen denken, ihre Sorgen seien zu nichtig für Gott oder Gott hätte keine Zeit bzw. etwas Wichtigeres zu tun oder meinen, sie wären in Gottes Augen zu niedrig, um sich an Gott wenden zu dürfen. Tausend Ausreden bringen wir vor, um Gott nicht bitten zu müssen oder zu wollen.
Doch warum probieren wir es nicht aus? Was haben wir zu verlieren? Wenn man arbeitslos ist, kann man doch um eine Arbeitsstelle bitten. Wenn wir einen Rat brauchen, können wir Gott fragen. Wenn wir Sorgen haben, dürfen wir sie bei Gott abgeben. Wir dürfen Ihn bitten, wir dürfen bei Ihm anklopfen, wir dürfen uns an Ihn wenden, wir dürfen immer zu Ihm kommen. Kein Problem ist für Ihn zu klein oder zu unwichtig, keine Sorge zu gross, kein Ding unüberwindlich.
Und dies ist keine Wunschvorstellung, sondern realistisch: Ich selbst merke es immer wieder. Gott zeigte mir stets Auswege. Gott gab mir Antworten. Er schenkte mir Trost in Phasen der Trauer. Als ich 1994 eine Umschulung machte, musste ich auch die Sachen entsorgen, die mein Vater gesammelt hatte: 16-Stunden-Tage waren die Regel, und oft ging es noch länger. Durch Gottes Hilfe - Er gab mir die Kraft, die ich brauchte - hielt ich durch. Ja, Er trug mich durch. Als ich Depressionen hatte, zeigte Er mir einen guten Therapeuten. Immer wieder erfahre ich solche Hilfen.
Deshalb wende ich mich immer an Gott mit allem, was ich auf dem Herzen habe. Nicht immer löst Er die Probleme so, wie ich es erwarte, und oft lässt Er mich auch zappeln. Doch zur richtigen Stunde, im richtigen Augenblick gibt Er das, was ich benötige. Es ist wirklich wunderbar, wie Er durchträgt.
Diese Erfahrung machen Christen immer wieder. Zeugnisse herüber kann man in Büchern nachlesen oder im Internet recherchieren. Es ist immer wieder erstaunlich, wie Gott die Seinen durchträgt und durchbringt, auch wenn Er manchmal die Geduld und den Glauben Seiner Kinder auf die Probe stellt, die auch sehr hart sein kann. Doch wir dürfen Ihm immer wieder vertrauen, wir dürfen uns immer an Gott wenden, und wir dürfen erfahren und wissen, dass Er weiss, wann Er uns was in welchem Maße gibt.
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.
Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
Welcher ist unter euch Menschen, so ihn sein Sohn bittet ums Brot, der ihm einen Stein biete?
oder, so er ihn bittet um einen Fisch, der ihm eine Schlange biete?
So denn ihr, die ihr doch arg seid, könnt dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!
Matthäus 7,7-11 (Luther 1912)
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