Jedes Jahr zum Heiligen Abend hört man die Weihnachtsgeschichte im Fernsehen oder im Radio; für die Meisten gehört sie einfach dazu wie der Kartoffelsalat und die Würstchen, der Weihnachtsbaum, die Krippe und die Bescherung; kaum jemand aber reflektiert diesen Bericht, in dem es um nichts weniger geht als um die Tatsache, dass Gott in Jesus Mensch wurde, um uns von unserer Schuld zu befreien und für unsere Sünden die Strafe auf sich zu nehmen, damit wir gerettet werden können und das Leben in Fülle haben.
Das hat sich Gott sehr viel kosten lassen: Er verließ die Herrlichkeit, die Kreativität, die Allmacht des Himmels, in dem Ihm alle Engel ohne Widerspruch unverzüglich und mit allergrößter Disziplin und Perfektion dienten und tauschte Seinen himmlischen Palast, Seinen himmlischen Thron gegen die Erbärmlichkeit eines Stalles ein. Mitten unter dem Vieh in eine Krippe gelegt, begann Er Sein irdisches Leben. Die Umstände waren menschenunwürdig; die heutigen Menschenrechtsgruppen gingen auf die Barrikaden, wenn sie sähen, dass ein Kind in eine solche mißliche Situation hineingeboren würde, und die Jugendämter würden einschreiten. All das aber nahm Jesus in Kauf aus Liebe zu uns. Ihm war der Stall nicht zu erbärmlich. In einen Stall kann jeder kommen, sei er Kaiser, König oder Bettelmann.
Deshalb durften auch die Hirten, die Verstoßenen jener Zeit, kommen. In ein Patrizierhaus, geschweige denn in einen Palast hätten sie sich niemals gewagt. Doch in einen Stall konnten sie sich wagen. Das war ihre Welt. Dort kannten sie sich aus. Da brauchten sie keine Angst zu haben. Und Gott zeigte so: Die Verstoßenen, die Armen, die Entrechteten, die, die ganz unten sind, die, die man als Asoziale, als bildungsferne und erbärmliche Schichten bezeichnet, liebt Gott genauso wie "die da ganz oben".
Du brauchst keine Angst zu haben, zu Jesus zu kommen. Auch wenn Du selbst in einer Bruchbude wohnst, auch wenn Du obdachlos und gestrandet bist: Jesus kommt in diesem Stall direkt zu Dir! Der Hirte auf dem Feld, der Fischer in seinem Boot, der Obdachlose auf seiner Parkbank, der Alkoholiker, der Junkie als Gefangener seiner Sucht, die Prostituierte, der Aidskranke, der Strafgefangene, der Prolet, der Punk, der Hooligan, der Skinhead dürfen kommen, wenn sie sich nur auf Jesus und Seine alles verändernde Kraft einlassen wollen. Weihnachten ist nicht nur das Fest der Freude, sondern zugleich die Botschaft an alle, dass niemand von Gott verstoßen wird; Er rümpft über keinen die Nase. Niemand ist so schuldig oder so schmutzig als das Gott ihn nicht doch in die Arme schließen würde.
Weihnachten ist auch das Fest, auf dass sich die Kinder freuen, weil sie beschenkt werden. Das grösste Geschenk - das Geschenk der Errettung - aber hat Gott selbst gegeben.
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