Die Weisen aus dem Morgenlande:
Sie brachten Dir
Myrrhe, Weihrauch, Gold:
Geschenke also mit hohem Wert.
Ich wollte Dich auch so gern beschenken,
wollte Wertvolles Dir gerne geben.
Doch das,
was ich Dir geben kann,
das ist nichts von Wert.
So steh' ich da vor Deiner Krippe
mit den Händen leer
und mit einem Herzen voller Schuld,
das ich Dir geben kann und will.
Die Maske meines Lebens:
Sie will ich schenken Dir,
weil man vor Dir sich nicht verstecken kann,
noch verstecken muss.
Du kennst mich ohnehin:
Nimm deshalb die Maske meines Lebens,
damit ich ehrlich leben kann.
Ich bringe Dir
all mein Versagen,
alle Fehler, alle Schwächen:
Es ist so viel an Versagen,
so viel an Fehlern und an Schwächen.
Sie sind ganz ohne Wert,
doch Du vermagst daraus
trotzdem Großes noch zu machen.
Ich lege sie
zu Deinen Füssen hin.
Ich bringe Dir,
was zerbrochen ist:
Freundschaften,
die geheuchelt waren
- vor allem von mir selbst! -,
Träume,
die zerbarsten,
Hoffnungen,
die ich begrub:
Du kannst ja alle Wunden heilen so,
dass selbst kleinste Narben
nichte mehr bleiben.
Ich bringe Dir
meine ganze Wut,
aus der Du Sanftmut machst,
meine ganze Frust,
die Du zum lebendigen Vertrauen machst in Dich,
ein Vertrauen,
das unzerstörbar und realistisch ist.
Ich bringe Dir meine Schwachheit hin:
Du machst mich stark für immer.
Ich lege Dir meine Worte hin,
die voller Schmutz zum Verletzen ausgesandt:
Lege Du mir Deine Worte in meinen Mund hinein,
weil Deine Worte Balsam sind
für die gequälten Seelen.
Ich bringe Dir die Finsternis meines Herzens:
Du Licht der Welt,
das alle Dunkelheit vertreibt,
machst helle alle Herzen
und auch meines!
Herr:
Die Weisen aus dem Morgenlande
brachten Geschenke Dir von hohem Wert:
Ich bring' Dir nur
die Trümmer meines Lebens:
Die Entsorgung meines Drecks
hast längst Du schon bezahlt.
Für alle meine Sünden
- und es sind so große und so viele! -
hast Du längst gesühnt.
Nimm mein Herz nun hin,
hol mein ganzes Leben.
Es ist zwar ohne Wert,
doch mit Dir,
da wird es reich und voller Sinn!
|