Die ersten Jünger Jesu mussten Verfolgung in Kauf nehmen, wenn sie das Evangelium ausbreiteten: Sie wurden vor den Hohen Rat geschleppt und zu den einzelnen Vorständen der Synagogen. Oft klagte man sie an: Nicht nur die Elite des Judentums - Pharisäer und Schriftgelehrte -, sondern auch die Heiden hatten es nicht gerne, dass sich eine neue Lehre etablierte; vor allem war ihnen unvorstellbar, dass Jesus in die Welt gekommen ist, um für die Sünden der Welt Sühne zu leisten und all die zu erretten, die an Ihn glauben und sich von Seinem Blut rein waschen ließen und lassen.
Stephanus bezahlte mit seinem Leben, und auch Petrus, der den Herrn einstmals dreimal verleugnete ehe der Hahn krähte, wurde zu einem Märtyrer. In den Verfolgungen der ersten Jahrhunderte innerhalb des Römischen Reiches bezahlten viele Christen ihr Bekenntnis mit dem Leben: Als lebendige Fackeln oder den wilden Tieren in den Arenen zum Fraße vorgeworfen, zur Volksbelustigung gekreuzigt oder von Gladiatoren getötet starben sie für ihren Glauben. Dennoch breitete sich dank des mutigen Bekenntnisses das Christentum aus und kam durch den Völkerapostel Paulus auch nach Europa.
Viele Christen nehmen auch heute noch Verfolgungen, Benachteiligungen und Lebensgefahren auf sich: In China hängt es vor allem vom Wohlwollen der Verantwortlichen in den einzelnen Distrikten ab, ob Christen verfolgt werden oder nicht; meistens werden sie verfolgt, insbesondere dann, wenn sie zu einer nicht genehmigten Kirche oder Gemeinde gehören. In Nordkorea ist der Glaube lebensgefährlich, und in der islamischen Welt bedarf es schon eines tiefen Glaubens, so groß ist das Risiko.
Wir hingegen leben in einem freien Land: Wir dürfen ungehindert Kirchen besuchen und können ungehindert "Werbung" für unseren Glauben machen; dafür haben wir Möglichkeiten in der Hand, von denen die ersten Christen nicht einmal im Entferntesten träumen konnten. Wir können evangelistische Postkarten schreiben oder in unserer Privatpost kleine Traktate beilegen. Internet, Radio, Fernsehen, Plakat- und Anzeigenwerbung sind weitere Möglichkeiten. Und wir können unsere Gottesdienste evangelistisch gestalten. Und, und, und ...
Haben wir den Mut und den Eifer der ersten Christen und nehmen uns ein Beispiel an ihnen. Gelegenheiten, unseren Glauben zu bekennen, haben wir genug in unserem Alltag. Selbst im Zug kann man mit seinem Reisenachbarn auf Jesus hinweisen.
Überall dort, wo Gott jemanden hinstellt, kann man seinen Glauben an Christus Jesus bekennen, sei es am Arbeitsplatz, in der Freizeit, im Verein oder anderswo. So bin ich derzeit in einer Maßnahme des Jobcenters: Unter den Teilnehmern und bei den Leitern bin ich "der, der die frommen Bücher liest". Lesen ist nämlich meine Leidenschaft, und wenn Pause ist, dann nutze ich die Zeit, um mich in ein Buch zu vertiefen. Dabei haben alle bemerkt, daß ich kein "frömmelnder Spinner" bin, sondern ein sehr realistischer Mensch. Deshalb stellen sie mir ab und an auch Fragen zum Thema Christ sein.
Niemand soll sich da herausreden: Ich las von einem kranken Jungen, der an sein Zimmer gebunden war. Er las regelmäßig in der Bibel und schrieb einzelne Verse auf kleine Zettel, die er aus dem Fenster warf; ein Mann gestand ihm, dass er durch einen dieser Zettel motiviert worden war, selbst mehr für die Ausbreitung des Glaubens zu tun. Vergessen wir nicht: Entweder sind wir Missionare oder Missonsfeld. Jeder Christ, der sich selbst ernst nimmt, ist immer auch ein Evangelist.
Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat
Während sie zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer, die verdross, dass sie das Volk lehrten und verkündigten an Jesus die Auferstehung von den Toten...
... Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort; ...
Apostelgeschichte 4, 1-31
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Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen;...
Römer 1, 14-17
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