Die Gemeinde von Philippi war die Freude und die Krone von Paulus, denn sie standen fest im Herrn, und Paulus ermahnt sie, dass sie dort auch fest stehen bleiben, denn der Herr ist das Fundament unseres Lebenshauses: Auf Ihm steht es stabil, denn unser Herr Jesus ist der Fels.
Zudem ermahnt Paulus Evodia und Sytyche, zwei Glaubensgeschwister in Philippi, zur Einigkeit: Als Christen sollen wir eines Sinnes sein. Das schließt zwar nicht aus, dass wir verschiedene Standpunkte haben, und es ist gut, wenn wir darüber sprechen und ggf. auch debattieren. Doch wir müssen uns, wenn wir Seine Lehre ernst nehmen, einig darüber sein, dass nur Christus Jesus rettet, sonst niemand. Wir müssen eines Sinnes, also brüderlich, gesinnt sein. Die Achtung vor dem Anderen darf auch und gerade nicht bei strittigen Fragen untergehen. Stets müssen wir wissen, dass unser Wissen Stückwerk ist, und wir müssen erkennen, dass wir Lernende sind. Wenn wir Fragen klären wollen, bei denen es unterschiedliche Meinungen gibt, dann tun wir gut daran, Jesus um Seine Führung zu bitten.
Weil wir im Buch des Lebens stehen, dürfen wir uns freuen. Friedrich Nietzsche sagte einmal, dass er den Christen glauben würde, ja, selber sogar Christ werden wolle, wenn die Christen nur erlöster aussehen würden. Daran ist sehr Vieles: Wir laufen als Christen oft mit einer Leidensmine herum als hätten wir alles Elend dieser Erde für uns alleine gepachtet. Sicher ist das Leben eines Christen nicht einfach: Der Spott dieser Welt fügt sich den ganz normalen Alltagsproblemen hinzu. Und doch haben wir die glänzendsten Zukunftsaussichten. Wir dürfen uns auf das Leben im Vaterhause freuen. Wir dürfen uns freuen, ewig bei Ihm leben zu dürfen. Diese Freude dürfen wir ausstrahlen. Uns glaubt doch niemand, dass wir eine Frohe Botschaft haben, wenn wir so leidvoll dreinblicken wie die Heiligengestalten auf mittelalterlichen Kirchenbildern.
Ich jedenfalls bin froh, dass mein Name im Buch des Lebens steht. Dadurch gehe ich fröhlich durch das Leben, das auch nicht immer einfach ist. Aber weil ich das Versprechen des Herrn habe, brauche ich mich ja um nichts zu sorgen, denn Er sorgt ja für mich und sorgt dafür, dass es immer irgendwie weitergeht.
Vor allem muss ich nicht neidisch sein auf die, denen es hier auf der Erde besser geht als mir. Vor allem: Weiß ich denn, ob es ihnen besser geht? Der materielle Besitz allein macht nicht glücklich, und oft wird man - auch wenn man weitestgehend und in jeder Hinsicht abgesichert ist - von Existenzängsten oder Krankheiten geplagt. Abgesehen davon erwartet mich im Himmel ein Wohlstand, der hier auf der Erde von Keinem erreicht ist und hier auf dieser Welt auch von Niemanden erreicht werden kann. Das ist so.
Das Wissen um die Ewigkeit und mein ewiges Leben lässt meinen Blick auf das Wesentliche konzentrieren: Das Wahrhaftige, Ehrbare, Gerechte, Reine. Das, was zu Recht einen guten Ruf hat, kann ich dadurch zu meiner Tugend machen. Ehrlichkeit und Geradlinigkeit machen mich berechenbar und zuverlässig. Dadurch, dass ich ehrbar handle durch die Gnade Jesu, dass ich durch eben diese Seine Gnade gerecht und rein sein kann, lässt mich das Sinnvolle, Konstruktive tun. Nicht das Halbseidene, nicht das Gaunerhafte, nicht die zweifelhafte Ganovenehre ist mein Halt, sondern Redlichkeit.
Dadurch lebe ich in Werten, und wer in Werten lebt, der gibt sie auch weiter und sorgt dafür, dass diese Werte in eben ihrem Wert auch steigen. Ich freue mich an dem Wahren, Guten, Edlen und Schönen. Dadurch verstärkt sich meine Freude im Herrn. Und diese Freude gebe ich gerne weiter.
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