Abraham lagerte bzw. wohnte in Mamre, als Gott, der Herr, Ihn mittags besuchte; Abraham gewährte Gott Gastfreundschaft, wusch Ihm die Füße und aß mit Ihm. Gott versprach, dass Abrahams Frau Sara einen Sohn zur Welt bringen würde, wenn Er nach einem Jahr wieder kommt.
Sara musste im Zelt darüber lachen: Schließlich war sie schon 90 Jahre alt, und Abraham zählte einhundert Jahre. Selbst zu alttestamentarischen Zeiten, in denen die Menschen erheblich älter wurden als heute, bekam man in diesem Alter eigentlich keine Kinder mehr. Sara dachte wie die Meisten von uns, nämlich, dass es nur ein Witz sein könne, etwas, was nicht ernst zu nehmen sei.
Doch für Gott ist nichts unmöglich: Wenn Er etwas beschließt, dann hat Er auch die Macht, dies auszuführen. Weil Gott absolut ehrlich, wahrhaftig und irrtumslos ist, gibt Er keine falschen Prognosen ab, und was Er verspricht, das hält Er. Selbst das, was nach unserem menschlichen Verstand absolut unmöglich erscheint, macht Gott möglich. Viele Christen wundern sich daher, wie sie von Gott bewahrt bzw. durch schwierige Situationen gebracht wurden. Ich selbst staune, wie Gott mich führt und welche Wege Er ebnet.
Gott entgeht nichts: Deshalb hat Er bemerkt, dass Sara lacht; deshalb stellt Er sie zur Rede. Sara versucht zu leugnen; ihr ist es nun peinlich, dass sie ertappt worden ist. Ihr Gewissen rührt sich, hat sie doch, obwohl sie ganz sicher eine tiefgläubige Frau ist, Gott in dieser Aussage nicht absolut ernst genommen. Wir dürfen da nicht die Nase rümpfen, sind wir doch genauso. Trauen wir Gott wirklich zu, dass wir einen neuen Arbeitsplatz bekommen, dass Er uns heilt, dass Er uns befreit, dass Er uns Frieden mit dem Nachbarn schenkt, dass Er bei den Schulproblemen unserer Kinder erfolgreich eingreift?
Wir haben leider nicht das Vertrauen wie die Kinder, die Jesus uns als Vorbild darstellt: Kinder sind felsenfest davon überzeugt, dass ihre Eltern sie in jedem Fall beschützen können, dass Vater der Märchenprinz, die Mutter die Märchenprinzessin ist, dass Papa der stärkste Mann und Mama die schönste Frau der Welt ist, dass die Eltern alles wissen und alles können. Sicher: Unsere Eltern wissen auch nicht alles, und als Kinder sehen wir in unseren Eltern Übermenschen, die sie nicht sind. Später werden wir da realistischer, doch ich hoffe, dass bei uns allen der Respekt vor den Eltern geblieben ist, dass wir ihnen dankbar sind für das, was sie uns an Gutem getan haben und dass wir sie ehren.
Gott hingegen können und dürfen wir alles zutrauen. Er ist wirklich allmächtig, stark, allwissend: Für Ihn gibt es keine unüberwindlichen Schwierigkeiten und keine unlösbaren Probleme. In Seiner Souveränität ist Er Herrscher und Beherrscher über allem. Deshalb war und ist es kein Problem für Ihn, Sara fruchtbar zu machen. Sein Versprechen, dass sie trotz ihres hohen Alters noch Mutter wird, ist realistisch und hat sich auch so tatsächlich eingestellt. Sara hat daraus gelernt, was auch wir begreifen sollen: Für Gott ist nichts unmöglich. Gott ist groß, Gott kann alles.
Dass Gott Seine Pläne umsetzen kann - und dies mit einer Leichtigkeit, die wir uns gar nicht vorzustellen vermögen -, übersteigt unseren menschlichen Verstand bei Weitem. Gott verlangt aber nicht von uns, dass wir alles verstehen; Er weiß um unsere Begrenzungen, um unsere Einschränkungen. Er verlangt lediglich unser Vertrauen.
Jetzt, beim Schreiben dieser Predigt, kommt mir ein Gebet, dass ich nun schriftlich niederlege: "Herr: Ich weiß nicht, wie Du führst. Ich weiß nicht, was Du noch mit mir vor hast. Ich weiß nicht, was mich noch erwartet. Das macht mir Angst. Bitte nimm mir diese Angst, nimm mir alle Zweifel, fasse mich bei meiner Hand und führe Du mich, weil Du es weißt, weil Du der Vater bist, weil Du mich erschaffen hast. Ich glaube Dir: Hilf meinem Unglauben! Ich vertraue Dir: Nimm mir auch den allerletzten noch so kleinen Zweifel. Du bist groß. Du bist allmächtig. Du liebst mich. Danke, dass ich Dir vertrauen darf, dass ich von Dir getragen werde, egal, was kommt. Amen!"
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