Vierzig Jahre Wüstenwanderung sind eine lange Zeit. Man bringt sehr viele Stationen hinter sich, man lernt die Wüste kennen, man lernt, mit Entbehrungen umzugehen und Herausforderungen zu bestehen, und man sammelt auch eine Reihe von Erfahrungen, von denen längst nicht alle besonders schön sind. Es ist also ähnlich wie in unserem Leben, in dem auch nicht alles glatt oder rund läuft. Auch wir stehen vor Herausforderungen, vor Problemen, vor Schwierigkeiten, die wir irgendwie bestehen müssen, und oft meinen wir es gar nicht witzig, wenn wir sagen: "Augen zu und durch!"
Mir geht das genauso: Wenn ich über mein Leben nachdenke, dann bin ich oft froh, dass ich oft vorher nicht wusste, was auf mich zukam. Ich denke, ich wäre im Vorfeld verrückt geworden. Und es gibt mehr als eine Situation, die ich ganz sicher nicht noch einmal erleben will, weil sie mit Schmerzen, Leid und Enttäuschungen verbunden sind. Auf viele solcher Situationen würde ich im Nachhinein sogar gerne verzichten. Das geht wohl jedem so.
Doch wenn ich zurück denke an mein Leben, dann war es wie bei der obigen Wüstenwanderung: Gott war bei allen Stationen des Lebens dabei; gerade und besonders in den schwierigsten Beziehungen meines Lebens war Er da. Wie bei dem Gedicht "Spuren im Sand" sehe ich in meinem Leben oft zwei Spuren und auch, dass in den schwierigsten Situationen nur eine Spur da ist, die Spur Gottes zu den Zeiten, da er mich trug. Dafür danke ich Ihm, denn sonst wäre ich zusammen gebrochen.
Bestimmt gibt es im Leben der Leser dieses Artikels genauso viele Erlebnisse dieser oder ähnlicher Art. Jeder von uns musste schon durch Trauer hindurch, hat ungerechte Behandlungen erlebt und Verletzungen erfahren. Vielleicht gab es bittere Krankheiten, schwere Lebenskrisen, Depressionen, Resignation oder Ähnliches. Die Kriegsgeneration hat ja auch noch die Bombennächte, die totale Zerstörung danach und die schlechten Zeiten der Nachkriegszeit mit Hunger und Krankheit durchlitten, eine Zeit, in der nichts rosig war und die auch die schönsten Erinnerungen nicht zu verklären vermögen. Und doch dürfen wir wissen, dass Gott auch dort bei uns ist.
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