Unter Nehemias Leuten war es üblich, Gott zu befragen, und sie warfen das Los, um herauszufinden, wer nach Gottes Willen nach Jerusalem, in die heilige Stadt, zu ziehen und zu wohnen oder woanders. Für sie war der Wille Gottes entscheidend und nicht die eigenen Vorlieben. Auch die Apostel warfen das Los, als sie einen neuen Apostel wählen mussten: Judas Iskarioth, der den Herrn verraten hatte, hatte ja Selbstmord begangen. So lesen wir in Apostelgeschichte 1, 23-26: "Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias, und beteten und sprachen: Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an, welchen du erwählt hast von diesen beiden, damit er diesen Dienst und das Apostelamt empfange, das Judas verlassen hat, um an den Ort zu gehen, wohin er gehört. Und sie warfen das Los über sie und das Los fiel auf Matthias; und er wurde zugeordnet zu den elf Aposteln."
Auch wir sollen durch Bibellese, durch Gottesdienstbesuche, vor allem aber durch Gebet Gottes Willen erforschen. Auch wenn die Predigt des Pfarrers nicht exklusiv für uns geschrieben ist, so können wir dennoch daraus Erkenntnisse ziehen, die verdeutlichen, was Gott von uns erwartet. Zudem bieten christliche Verlage und Internetseiten sehr viele Denkanstösse, die helfen, Gottes Willen für das eigene Leben zu erkennen.
Die Erforschung von Gottes Willen hat mit großer Aufmerksamkeit und mit Gewissenhaftigkeit zu tun. Wir können nicht bewusst oder leichtfertig uns davor drücken, Seinen Willen zu erforschen nach der Devise: "Wenn ich nichts weiß, kann mir auch niemand was wollen!" Die Binsenweisheit, dass Dummheit nicht vor Strafe schützt, gilt in unseren Gesetzen genauso und noch mehr vor Gott. Wer Gottes Willen nicht erforschen will, weil Sein Wille ihn nicht interessiert, setzt sich schon deshalb in Sünde, weil er Gottes Willen gar nicht erst tun möchte.
Das bedeutet aber auch, dass wir uns selbstkritisch prüfen müssen. Oft kennen wir ja Seinen heiligen Willen und tun ihn nicht oder nur unzureichend. Als Menschen sind wir auch fehlbar: In mancher Situation scheitern wir, manchmal ist es Stress oder aber eine Fehlreaktion. Das dürfen wir vor Gott bringen und Ihn bitten, dass Er uns stärkt, damit wir Seinen Willen umsetzen und im Tun Seines Willens besser werden.
Gott haben wir in allen Bereichen unseres Lebens zu fragen, denn Gott möchte uns leiten und zeigen, welchen Plan Er für uns hat. Wir sollen Ihn befragen, wenn ein Arbeits- und / oder Wohnortwechsel ansteht, wenn es darum geht, ein Haus zu kaufen oder zu bauen, ob wir in Miete wohnen sollen, ob und wen wir heiraten sollen, wie wir unsere Kinder zu erziehen haben, welchen Berufs- und Ausbildungsweg wir ihnen eröffnen, wie wir mit unseren Finanzen umgehen, wie es mit unserer Gesundheitspflege aussieht und so fort. Gott weiß alles, und Er meint es wirklich gut mit uns und möchte uns segnen. Wenn wir Ihn fragen, dann befragen wir den besten Ratgeber, den es gibt, weil Er - Gott - vollkommen ist.
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