In einer Bibelschule war den Studenten die Aufgabe gestellt worden, sowohl Gott als auch den Teufel zu beschreiben: Einer der Studenten - so die Anekdote - schrieb fleißig alles auf, was er über Gott gelernt hatte; am Ende der Prüfungszeit war er aber nicht dazu gekommen, den Teufel auch nur mit einer Silbe zu erwähnen und schrieb deshalb als Schlusssatz: "Für den Teufel hatte ich keine Zeit!"
Zunächst habe ich über diese Geschichte geschmunzelt, doch dann bewegte sie mich mehr und mehr: Oft verwenden wir sehr viel Zeit darauf, über den Teufel nachzudenken oder über sonstige Dinge und verlieren dabei Gott völlig aus den Augen. Anders ausgedrückt: Sicher ist es wichtig, dass ein zukünftiger Evangelist, Seelsorger, Prediger und / oder Pfarrer auch über den Teufel Bescheid weiß, über seine Strategien, seine Tricks, seine Lügen und sein Vorgehen, und auch wir als Laien tun gut daran, uns von dem Bild zu trennen, man erkenne den Teufel leicht an seinen Hörnern, seinem grässlichen Aussehen, an seinen Dreispies und an seinem langen, dünnen Schwanz. Der Teufel ist schließlich Vater der Lüge und ein Meister darin, sich zu verstellen; er kommt als Wolf in ein Schafspelz gehüllt, und seine Stimme schmeichelt allzu oft, weil er "Kreide gefressen" hat. Wir als Christen müssen wissen, dass der Teufel als Engel des Lichtes erscheint und sich selbst in ein christliches Gewand hüllt, um so die reine Lehre der Bibel mit seinen Irrlehren zu durchsäuern. Dabei geht er sehr raffiniert vor, indem er seine Lügen mit einigen Wahrheiten würzt und so die Menschen täuscht.
Doch wir tun mindestens ebenso gut daran, uns mit Gottes Wort zu beschäftigen, dieses Wort täglich zu lesen, darüber nachzudenken und uns mit anderen Christen in Haus- und Bibelkreisen auseinanderzusetzen und - soweit als möglich - auch Predigten zu hören und christliche Texte und Bücher zu lesen, um so Gottes Wort besser zu verstehen und unser Wissen über Gottes Willen mehr und mehr zu vertiefen und zu erweitern.
Ebenso gehört das Gebet dazu: Wenn wir mit Gott sprechen, unsere Sorgen und Nöte vorbringen und erst beten, bevor wir Entscheidungen treffen, dann stehen wir unter Gottes Schutz und erkennen so die Angriffe des Feindes umso besser. Jesus, das Licht der Welt, erleuchtet uns und belehrt uns, sodass wir wissen, wie wir uns zu verhalten haben. Dadurch werden wir für den Feind immer unangreifbarer, und der Teufel flieht vor uns, wenn wir ihm widerstehen. Wenn wir uns intensiv mit Gott befassen, dann geht es uns wie dem Studenten: Dann haben wir für den Teufel keine Zeit.
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