Menschen haben Großes geleistet. Auch Christen. Ein Apostel Paulus bereiste die halbe bekannte Welt des Altertums und gründete zahlreiche Gemeinden. Ein Augustin gab durch seine Schriften der Kirche für Jahrhunderte ihr Gepräge. Ein Martin Luther rüttelte eine verirrte Christenheit aus ihrem Schlaf und brachte die Reformation ins Rollen. Christliche Missionare gaben ihre gesicherte Existenz preis, um den Armen und Kranken in anderen Erdteilen zu helfen und ihnen die Frohe Botschaft von Jesus Christus in Wort und Tat zu verkündigen.
Die wirkliche Größe der gerade Genannten und vieler anderer bestand aber vor allem auch darin, dass sie ihre menschliche Schwachheit erkannten und eingestanden. Der Apostel Paulus schrieb: "Ich elender Mensch! Wer wird retten aus diesem Todesleib?" (Römer 7,24). Augustin bekannte: „Unruhig ist mein Herz, bis es Ruhe findet, oh Gott, in Dir." Martin Luther schrieb auf dem Sterbebett: "Wir sind Bettler, das ist wahr." Ebenso waren sich wirkliche Missionare immer ihrer Schwachheit und Abhängigkeit von Jesus Christus bewusst.
Auch heute schauen viele Menschen zu anderen, bekannten Menschen auf. Auch in christlichen Kirchen und Gemeinden. Viele hervorragende Leistungen geben dazu Anlass. Aber vor jeder falschen Verehrung und Vergötterung von Menschen - sowohl anderer Personen als auch des eigenen Ich - warnt uns die Heilige Schrift: "Es gibt keinen, der gerecht ist, auch nicht einen" (Römer 3,10). "Sie sind alle Sünder und mangeln des Ruhms, den sie bei Gott haben sollten" (Römer 3,23).
Ein Apostel Paulus wusste um Stunden der inneren Not und Anfechtung (2. Korinther 1,8 f), ebenso ein Augustin. Ein Martin Luther schoss bisweilen bei seinen Angriffen im Ton weit über das Ziel hinaus. Und manches Fragwürdige findet sich auch in der Lehre und im Leben vieler bekannter Dienerinnen und Diener Gottes - früher und heute.
Was können wir angesichts dieser Situation tun? In Matthäus 17,8 heißt es: "Und als die Jünger aufschauten, sahen sie niemand als Jesus allein." Auf Jesus schauen und nicht in erster Linie auf Menschen - will uns das nicht eine Hilfe sein? Denn Menschen enttäuschen. Jesus aber enttäuscht mich nie. Er lässt mich nie im Stich. Der einzige Punkt, in dem er mich heilsam "enttäuscht", ist die Ernüchterung über meinen verlorenen Zustand und den verlorenen Zustand anderer Menschen in einem Leben ohne Gott oder im Ungehorsam Gott gegenüber.
Deshalb will ich mich dank Gottes Hilfe nicht vom Ziel meines Glaubens abbringen lassen, wenn ich bei anderen Christen oder bei mir selber Sünden und Fehler entdecke. Ich möchte Jesus treu bleiben auch in schweren Führungen und dann, wenn ich sehe, dass andere untreu werden. Ich möchte nicht vom Gauben abfallen, wenn andere fallen, und nicht auf große Namen und Titel schauen, sondern auf den Namen, der über allen Namen steht, auf den Namen des allein reinen und sündlosen Sohnes Gottes: JESUS CHRISTUS. Denn es gilt, was die Heilige Schrift sagt: "In keinem anderen ist das Heil, und kein anderer Name ist den Menschen unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden" (Apostelgeschichte 4,12).
Menschen enttäuschen, und du bist allein.
Schau nur auf Jesus und lasse Ihn ein!
Er enttäuscht niemals. Trau' deinem HERRN!
Er ist dir nahe und Er hilft dir gern.
Hast du ganz fest einem Menschen vertraut,
nicht seinen wahren Charakter durchschaut?
Ließ er dich sitzen allein, ohne Trost?
Traue auf Jesus: Er lässt dich nicht los!
Siehst du dich selber und findest an dir
Fehler und Schwächen mal dort und mal hier?
Sagst du dann stammelnd: "Was hab' ich getan?"
Komme zu Jesus, denn Er nimmt dich an!
Will alles sinken, hält Jesus dich fest.
Nie ist verlassen, wer Ihn nicht verlässt.
Er kann dir helfen, zu Menschen zu geh' n,
Schmerz zu ertragen, im Leid zu besteh' n.
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