Es ist der Glaube, der die Menschen gerecht macht, und zwar der Glaube an Jesus Christus, denn das Gesetz als solches können wir Menschen beim besten Willen nicht erfüllen: So sind wir absolut auf die Gnade angewiesen, die wir durch Christi Sühneopfer auf Golgatha annehmen können. Jesus - des Gesetzes Ende - macht jeden gerecht, der an Ihn glaubt, und wer den Namen des Herrn anruft und mit dem Munde bekennt, dass Jesus der Herr ist, der wird errettet werden. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es zu Jesus keine Alternative gibt; bereits in der Apostelgeschichte 4, 12 heißt es: "Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden." Diese Tatsache ist von einer solch immensen Wichtigkeit, dass Mission und Evangelisation die vordringlichste und vornehmste Aufgabe eines jeden einzelnen Christenmenschen ist. Entweder man ist Missionar oder Missionsfeld; ein Zwischending gibt es hier nicht.
Das ist auch der Grund, warum Jesus Seine Jünger zur Mission aufgerufen hat. Am Ende eines jeden Evangeliums sendet Er sie in alle Welt, damit die Menschen Sein Evangelium hören und Ihn so als ihren ganz persönlichen Retter annehmen können. Während Seines Wirkens in Seiner menschlichen Natur durchzog Jesus selbst die Dörfer und Städte Galiläas und sandte einmal die zwölf und einmal die zweiundsiebzig Jünger aus, damit sie dem Volk die Frohe Botschaft vom Reiche Gottes brachten.
Aus dem Anfang der Apostelgeschichte erfahren wir ja auch, dass der Heilige Geist über die Apostel kam und sie lehrte. Wie Jesus befohlen hat, begann die Mission in Jerusalem: Das war in jenen Tagen die Metropole im Nahen Osten: Hier trafen sich Griechen und Philister, hier kamen Menschen aus Afrika und aus Arabien hin. Die Römer waren sowieso dort, und manchen Anderen aus den Provinzen des Römischen Imperiums und den angrenzenden Gebieten hat es nach Jerusalem verschlagen, weil man dort entweder stationiert war, als Sklave dorthin verschlagen wurde, dort arbeitete oder Geschäfte machte. Eben darum war Jerusalem der am meisten geeignete Ort für die erste Missionspredigt: Die Menschen, die sie hörten, brachten sie in alle Teile der damals bekannten Welt.
Auch die ersten Apostel und Jünger scheuten keine Mühen und Strapazen, um die Botschaft weiterzutragen. Paulus lehrte auf Kreta, in Griechenland und in Mazedonien. Zumindest einer seiner Briefe erreichte Rom, die Hauptstadt des Imperiums und des heutigen Italiens. Damit kam das Christentum nach Europa. Die ersten Apostel brachten das Evangelium aber auch nach Afrika und nach Asien und ließen - allen Schlägen und Verfolgungen zum Trotz - keine Gelegenheit aus, die Frohe Botschaft zu verkündigen. Genau wie Paulus haben sie erkannt, dass niemand zum Glauben an den Herrn kommen kann, wenn es keine Predigt, keine Verkündigung gibt.
Wie sieht es bei uns aus? Geben wir auch die Botschaft weiter? - Seien wir ehrlich: Wir sind doch selten ein Zeugnis denen, die mit uns arbeiten, die unsere Geschäftspartner sind oder unsere Nachbarn, Klassenkameraden, Kollegen. Meistens verschweigen wir unseren Glauben und schämen uns sogar, wenn wir dabei "ertappt" werden, dass wir in die Kirche gehen. Wäre es jedoch nicht weitaus besser, Menschen einzuladen, mit uns in die Kirche zu gehen? Was tun wir denn für die Mission? Geben wir das, was wir geben können zur Finanzierung derselben? Nehmen wir uns Zeit, für die Verlorenen zu beten? Bitten wir Gott um Arbeiter in der Ernte? Gehen wir selbst los und missionieren?
Petrus und Paulus scheuten keine Mühen, nahmen Gefahren auf sich, Schläge und Gefängnis. Viele der ersten Christen zahlten ihre Missionstätigkeit sogar mit dem Leben, und wir fürchten uns bereits vor einem bisschen Spott. Wir müssen uns klar sein, dass es um nicht weniger geht als um das Heil der unsterblichen Seele der Menschen. Gott wird auch das Blut eines jeden Einzelnen von unserer Hand fordern, dem wir nicht Jesus bekannt haben, obwohl wir es hätten tun können.
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