Viele nun vom Volk, die diese Rede hörten, sprachen: Dieser ist wahrlich der Prophet. Andere sprachen: Er ist Christus. Etliche aber sprachen: Soll Christus aus Galiläa kommen? Spricht nicht die Schrift: von dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, da David war, soll Christus kommen? Also ward eine Zwietracht unter dem Volk über ihn. Es wollten aber etliche ihn greifen; aber niemand legte die Hand an ihn. Die Knechte kamen zu den Hohenpriestern und Pharisäern; und sie sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Knechte antworteten: Es hat nie ein Mensch also geredet wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr auch verführt? Glaubt auch irgendein Oberster oder Pharisäer an ihn? sondern das Volk, das nichts vom Gesetz weiß, ist verflucht. Spricht zu ihnen Nikodemus, der bei der Nacht zu ihm kam, welcher einer unter ihnen war: Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhört und erkennt, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch ein Galiläer? Forsche und siehe, aus Galiläa steht kein Prophet auf. Und ein jeglicher ging also heim.
Johannes 7, 40-53 (Luther 1912)
Versangabe
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Solches redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. Und ob er wohl solche Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn, auf daß erfüllet werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte: »HERR, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des HERRN offenbart?« Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja sagte abermals: »Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, daß sie mit den Augen nicht sehen noch mit dem Herzen vernehmen und sich bekehren und ich ihnen hülfe.« Solches sagte Jesaja, da er seine Herrlichkeit sah und redete von ihm. Doch auch der Obersten glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie's nicht, daß sie nicht in den Bann getan würden. Denn sie hatten lieber die Ehre bei den Menschen als die Ehre bei Gott. Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin gekommen in die Welt ein Licht, auf daß, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Und wer meine Worte hört, und glaubt nicht, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt selig mache. Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon seinen Richter; das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage. Denn ich habe nicht von mir selber geredet; sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll. Und ich weiß, daß sein Gebot ist das ewige Leben. Darum, was ich rede, das rede ich also, wie mir der Vater gesagt hat.
Johannes 12, 37-50 (Luther 1912)
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Über Jesus hören wir heute sehr viele Meinungen: Für Viele ist Er ein großer Lehrer, ein Reformator, ein hervorragender Lehrer, ein außergewöhnlich guter Mensch und vieles mehr; einige machen aus Ihm sogar einen Revolutionär. Mancher Hippie zu Beginn der 1970iger Jahre hielt Jesus für das erste Blumenkind, und im Hinduismus ist Er von manchem Guru in das hinduistische Götterpantheon aufgenommen worden. Selbst neuheidnische Religionen mit der Wiederbelebung vieler zum Teil längst vergessener Göttergestalten nehmen Jesus für ihre Zwecke als einen der vielen Gottheiten auf. Andere dagegen bestreiten Jesu Existenz überhaupt und nennen Ihn eine Erfindung frömmelnder Juden, die endlich einen Messias haben wollten. Wieder Andere halten Jesus für einen spirituellen Meister oder für einen Heilsweg von Vielen.
Die Meinungen über Jesus also gehen völlig auseinander und führen meistens am Thema vorbei. Spekulationen und Hirngespinste sind dabei genauso an der Tagesordnung wie der Versuch, Jesus selbst für einige abstruse Ideologien missbrauchen zu wollen. Die so genannten "Deutschen Christen" haben Jesus sogar arisiert, und bei einigen Neonazis ist Jesus ein Arier, der Seine Lehre zu den Juden bringen wollte und dann völlig enttäuscht wieder nach Indien zurück gegangen sei, mit dem Hakenkreuz in der Hand.
Wer bezüglich Jesus über das Internet surft, ist erstaunt darüber, wie viel er über Jesus findet und wie viel Nichtssagendes, Diffuses und sogar Blasphemisches dabei ist. Die schier unüberschaubare Zahl der Publikationen ist erstaunlich, oft sogar erschreckend und bereitet so manchem Christusgegner sogar Bauchschmerzen, weil einige Stilblüten jeden guten Geschmack, jede Kultur und jede halbwegs gute Erziehung vermissen lassen.
Dabei sind es nicht nur Außenstehende, Kirchen- und Christusferne, die über Jesus Widersprüchliches lehren. Wer auf die Seiten geht, die unter den Begriffen "Christentum" oder "Kirche" zu finden sind, ist erstaunt, was da alles über Jesus steht. Teilweise wird Jesus nur in Seiner menschlichen Natur gesehen und Seine göttliche Natur verschwiegen und sogar bestritten. Es gibt sogar Seiten, die aus Jesus eine Geistgestalt machen oder eine Reinkarnation von irgendwen sehen.
Das Alles ist im Grundsatz nicht neu, sondern alt: Schon zu neutestamentalischen Zeiten stritten die Jünger darum, wer Jesus sei. Judas verriet Ihn wegen dreißig Silberlingen: Es kann wohl niemals ganz geklärt werden, ob es dem Verräter dabei "nur" ums Geld ging oder ob er hoffte, Jesus so dazu zwingen zu können, endlich Sein Gottesreich gegen die Römer aufzubauen. Mancher Jünger jedenfalls "fiel vom Glauben ab", weil Jesus keine Revolution und keinen Befreiungskampf gegen die römischen Besatzer anzettelte. Für die meisten Schriftgelehrten und Pharisäer war Jesus sogar ein Gotteslästerer, und für die Sadduzäer - ebenfalls eine einflussreiche Gruppierung des damaligen Judentums - war Er zumindest ein Irrlehrer. Saulus, der später als Paulus zum Völkermissionar wurde, verfolgte mit der Zustimmung auch der religiösen Obrigkeiten die ersten Christen und hatte Gefallen am gewaltsamen Tod des Stephanus.
Andere rieten dagegen, erst einmal abzuwarten, was aus der "neuen Sekte" würde: War sie Gottes Sache, dann war sie nicht zu verhindern; im anderen Fall würde sich das Ganze - so die Meinung - von selbst erledigen. Man könnte darüber noch seitenlang berichten und wäre noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angelangt. Im Grunde ist es wie heute, wo Jesu Existenz entweder bestritten oder relativiert wird. Auch heute gibt es Jesusbilder wie Sand am Meer, und das Meiste ist abenteuerlich und widerspricht dem gesunden Menschenverstand. Doch es ist wichtig, Jesus zu kennen und Ihn als das zu akzeptieren, was Er ist: Der einzige Heilsweg!
Zu Jesus gibt es keine einzige Alternative, zu Ihm gibt es keinen "Kollegen" oder Gegenpart, der ebenfalls Erlösung schenken könnte. Ihn lediglich als Propheten zu sehen oder als einen von vielen Religionsstiftern führt folglich an Seiner Wirklichkeit um Lichtjahre vorbei. Letztendlich wird jeder früher oder später feststellen müssen: Jesus ist entweder Dein Retter oder Dein Richter! - Der letztere Fall ist alles Andere als angenehm oder gar lustig, im Gegenteil: Es ist fürchterlich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen, wenn die Sünden und die Schuld nicht vergeben sind.
Nahtodberichte und Berichte von Menschen, die klinisch tot gewesen sind, zeigen, dass Jesus Retter oder Richter sein wird: Diejenigen, die Ihn abgelehnt haben, hatten allesamt einen fürchterlichen Tod. Dies mit Krankheiten oder Medikamenteneinfluss zu erklären, führt am Thema vorbei: Auch Christen leiden an den Krankheiten dieser Welt und bekommen die gleichen Medikamente wie Nichtchristen. Ergo müssten sie dann genauso sterben wie Atheisten. Dass sie das nicht tun, zeigt die Realität, dass Jesus der einzige Heilsweg ist. Deshalb können wir uns Petrus Worten nur anschließen: "Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!" Daran ändern auch menschliche Gelehrsamkeiten und Meinungen nichts.
In diesem Sinne schließe ich mit Johannes 6, 66-69:
Von dem an gingen seiner Jünger viele hinter sich und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: HERR, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
Johannes 6, 66-69 (Luther 1912)
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