Es ist ganz schön heftig, was Gott durch den Propheten Micha in dieser Bibelstelle Seinem Volk Israel sagt: Er droht ihnen das Strafgericht an. Sein Volk hat gesündigt, Sein Volk hat Götzendienst begangen, Sein Volk hat krumme Geschäfte gemacht und sich dafür bezahlen lassen.
"Nun denn", mag mancher einwenden, "das ist doch schon lange her, und es ging doch um das damalige jüdische Volk: Was haben wir denn heutzutage damit zu tun?" - Sehr viel, denn Gott sagt in Seinem Wort, der Bibel, nicht etwas, was nur für eine Epoche oder ein begrenztes Gebiet wichtig ist, sondern es ist allezeit gültig. Hier spricht Er auch und vor allem uns heutige Christen an, denn wie oft sind wir auf Abwegen, machen das, wovon wir wissen, dass es in Gottes Augen falsch ist. Mancher Christ nimmt auch eine Art "Hurenlohn" an, wenn er Schwarzgeschäfte macht oder sich seine Schwarzarbeit bezahlen lässt. Hurerei steht in der Bibel nicht allein für irgendwelche sexuelle Ausschweifungen, sondern ganz allgemein für die Untreue gegen Gottes Gebote.
Und so dürfen wir uns nicht wundern, wenn Gottes Strafgerichte über uns kommen, wenn wir gebeutelt sind mit Massenarbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Bildungskatastrophe, Kriminalität, steigender Gewalt usw. Es scheint, als leben alle heutzutage nach dem Motto: "Nach mir die Sintflut!" Es ist eine ungesunde Politik der verbrannten Erde, die niemandem etwas übrig lässt, und wir sägen am Ast, auf dem wir sitzen.
Doch Gott will uns nicht strafen, Er will uns zur Buße rufen, Er will uns zurückführen zu einer Gemeinschaft mit Ihm. Letztendlich ist es unsere Entscheidung, unsere Verantwortung, ob wir auf Ihn hören wollen oder nicht. Hören wir nicht auf Ihn, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn es noch schlimmer und ärger wird.
Ich sehe Christen - inwieweit sie es sind, kann letztendlich nur Gott, der die Herzen sieht und alle unsere Gedanken kennt, beurteilen -, die sich Talismane umhängen, die das Zeitungshoroskop lesen, die zu Sylvester am Bleigießen teilnehmen und damit Götzendienst betreiben. Von Hölle und Strafgericht wird kaum noch in unseren Kirchen gesprochen; die Notwendigkeit der Heiligung ist auf vielen Kanzeln kein Thema mehr. An den Autos hängen auch bei Christen zur EM und zur WM Deutschlandfahnen, aber vergebens sucht man am Wagen von einen christlichen Aufkleber. Viele Christen sagen: "Eigentlich sollte man ... Eigentlich müsste man ... Eigentlich könnte ich ja ..." Aber dann kommen die Entschuldigungen wie: "Die Kasse ist knapp ... Gerade diese Sendung interessiert mich ... Ich habe ja noch dies und jenes zu tun ..." Und oft sind es Ausreden: Es ist wie bei einem Bekannten von mir, der sich stets beklagt, ganz knapp bei Kasse zu sein und nicht zu wissen, wie er über den Monat kommen soll, sich aber dann aber einen Lottoschein kauft oder sich draußen in Gaststätten teures Essen und Trinken holt, statt sich von zuhause etwas mit zu nehmen. Und die Sendung, die man schaut, interessiert einen oft nicht wirklich, und das, was man angeblich erledigen muss, ist oft nur Aktionismus und / oder Zeitvertreib. Wundert es uns da noch, wenn die Kirchen immer leerer werden? - Wenn wir als Christen nicht authentisch leben, dann geht der Schuss nach hinten los. Gott entzieht uns Seinen Segen, wenn wir Seine Gebote nicht befolgen.
Das aber ist unsere eigene Schuld: Wer seine Medizin nicht nach den Anweisungen des Arztes einnimmt, darf sich nicht wundern, wenn er nicht gesund wird. Es ist zugleich wie in der Schule: Wer seine Hausaufgaben nicht macht, wer seine Nase nicht in die Bücher und in seine während der Stunde gemachten Notizen steckt, darf sich nicht wundern, wenn er eine Sechs mit nach Hause bringt. Wer das Motorenöl in seinem Auto nicht wechselt, darf sich nicht beschweren, wenn es zu einem Kolbenfresser kommt. Wir brauchen auch Gott nicht anzuklagen, wenn wir uns die Finger verbrennen, weil wir uns nicht an Seine Gebote halten.
Warum beschweren wir uns denn auch? Wir sagen doch auch nichts dagegen, wenn jemand ein Bußgeld bekommt, Sozialstunden ableisten oder im Gefängnis einige Zeit verbringen muss, weil er gegen die geltenden Gesetze verstoßen hat. Wir haben auch kein Mitleid mit dem, der seinen Führerschein abgeben muss, weil er andauernd sturz trunken Auto fährt. Ist es dann recht, Gott anzuklagen, wenn Er uns straft, weil wir uns nicht an das halten, was Er sagt? - Gott verlangt von uns nichts, was unmöglich wäre. Wo es uns an Kraft und Weisheit fehlt, da steht Er, wenn wir uns nach Ihm und Seinem Wort ausrichten, stützend zur Seite.
|