Längst haben wir uns daran gewöhnt, "Gott sei Dank" zu sagen, obwohl wir es gar nicht meinen. Wir sagen "Grüss Gott" ohne uns Gedanken darüber zu machen, dass Gott absolut heilig und majestätisch ist. "Ach Gott" als bloße Redewendung im leichtfertigen Gebrauch kommt so leicht über die Zunge wie irgendwelche Belanglosigkeiten, und es regt kaum einen auf, wenn Gott in einem bizarren "Ach Gottchen" verniedlicht wird.
Besonders extrem finde ich auch, dass schwäbische Maultaschen als "Herrgottsbescheißerle" bezeichnet werden. Schwaben ist in seiner Mehrheit katholisch, und schwäbische Maultaschen sind in aller Regel mit Fleisch gefüllt. Weil Freitage im Katholizismus als Fasttage gelten, an denen außer Fisch kein Fleisch verzehrt werden darf, bei den Maultaschen aber der fleischige Inhalt nicht sichtbar ist, erhielten sie diesen Namen, weil man sie auch freitags aß. Bemerkt denn niemand, dass man Gott nicht betrügen kann? Bemerkt denn niemand, dass Gott so dargestellt wird als wäre Er nicht allwissend? Ein solcher Spott kann und wird nicht gut gehen.
Doch das ist längst nicht alles: Gottes Name wird missbraucht in Meineiden und auch überall dort, wo man Ihn als Zeugen anruft, um die eigenen Lügen in einem glaubwürdigen Licht erscheinen zu lassen. Man beruft sich auf Gott, um die eigenen Sünden und die eigene Machtgier zu rechtfertigen. Es ist nicht nur eine Sünde der Vergangenheit, bei der sich absolutistische Herrscher auf das Königtum von Gottes Gnaden beriefen, sondern es gibt auch heute noch genügend so genannter Heilsbringer, für die das Evangelium nur ein Geschäft ist, die es dazu missbrauchen, um selbst reich zu werden und Einfluss zu gewinnen.
Wir dürfen Gottes Namen nicht missbrauchen, weil wir uns dann vortäuschen, Gott sei nicht allmächtig, nicht allwissend, weil wir so den Glauben an Ihn bei uns selbst und bei Anderen untergraben und versuchen, aus Ihm einen alten, senilen Mann zu machen, der schon alle Augen zudrückt, wenn wir sündigen. So aber untergraben wir jegliche moralische Basis. Ohne Gott verfallen die Sitten, die Moral, die Ethik. Dort, wo nicht nach Gott gefragt wird, gehen Menschen als Einzelne genauso zugrunde wie Familien und ganze Gesellschaften und Nationen.
Und am Ende stehen wir vor Gottes Richterstuhl: Vor Gottes Heiligkeit und Majestät gibt es dann keine Ausreden mehr, und wohl dem, dessen Sünden durch Christus Jesus als ganz persönlichen Retter vergeben sind. Seien wir Gott wirklich dankbar, missbrauchen wir Seinen Namen nicht, sondern beugen unsere Knie vor Seiner großartigen Majestät. Vergessen wir nie:
Irrt euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
Galater 6, 7
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