Nein, ich möchte niemanden zu nahe treten, und ich möchte niemanden verletzen, doch mit Einsiedlern und Schweigeklöstern tue ich mich persönlich recht schwer:
Jesus hat uns beauftragt, hinaus in alle Welt zu gehen und Seine Frohe Botschaft zu verkündigen. Einsiedler aber leben recht zurück gezogen irgendwo versteckt in Wäldern; ihre Behausungen sind einfach, sie leben von wenig, sie haben meistens keinen Strom und begnügen sich meist mit den bescheidenen Erträgen ihres Gärtchens und dem, was ihnen die Natur schenkt oder was sie von ihrem Kloster, zu dem sie gehören, erhalten.
In Schweigeklöstern finden Menschen zusammen, die in Stille und Gebet Gott dienen wollen: Arbeit und Gebet ist ihr Leben. Zisterzienser leben meistens recht zurück gezogen, Karmelitter sind besonders bekannt dafür, sehr zurück gezogen zu leben, und Trappisten und Karthäuser sind sehr strenge Schweigeklöster.
Sicher: Sie meinen es sehr ernst, sie leben sehr bescheiden, sie verzichten auf viele Annehmlichkeiten, sie arbeiten schwer und hart und haben einen sehr strengen und sehr tristen Tagesablauf. Es bedarf großer menschlicher Reife, sehr großer Kraft und sehr tiefer Überzeugung, um ein solches Leben wirklich leben zu können. Davor ziehe ich meinen Hut.
Und doch schickt uns Jesus hinaus in die Welt. Er möchte, dass Seine Frohe Botschaft jedes Haus, jeden Hof, jede Hütte, jeden Mann, jede Frau, jeden Jungen, jedes Mädchen erreicht. Ganz gleich, ob es sich um Tante Trude von nebenan handelt oder um Iwan Iwanowitsch im fernen Sibirien, ganz gleich, ob Kaiser, König oder Bettelmann, ganz gleich, ob Arbeiter, Angestellter, Beamter, Schüler, Student, Rentner oder Arbeitsloser, ganz gleich, ob Hausfrau und Mutter oder emanzipierte Power- und Karrierefrau: Jeder soll Seine Botschaft hören.
Hinausgehen in die Welt: Das bedeutet zwar nicht unbedingt, dass wir in Afrika oder Fernost, auf Grönland oder in Südamerika die Botschaft weitersagen, das kann auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft geschehen. Doch ganz gleich, ob wir in ferne Länder reisen oder "nur" die unmittelbare Nachbarschaft mit der Botschaft bekannt machen: Es geht darum, sie auszubreiten. Das ist unsere Aufgabe, unser "Job" sozusagen.
Bibellesetipps:
Denn so du mit deinem Munde bekennst Jesum, daß er der HERR sei, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig.
Römer 10,9 (Luther 1912)
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Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wo sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht: »Wie lieblich sich die Füße derer, die den Frieden verkündigen, die das Gute verkündigen!« Aber sie sind nicht alle dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja sagt: »HERR, wer glaubt unserm Predigen?« So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber aus dem Wort Gottes.
Römer 10,14-17 (Luther 1912)
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