Die Pharisäer und Schriftgelehrten waren sehr stolz darauf, die Kinder Abrahams zu sein: Zumindest die Meisten von ihnen stammten tatsächlich in direkter Linie von ihm ab, doch hier geht es nicht um die biologische und damit um die genetische Verwandtschaft, sondern vor allem um die geistige.
Abraham war ein tiefgläubiger Mann, der sein Leben nach den Geboten Gottes ausrichtete und eine lebendige Beziehung zu dem Gott der Bibel hatte; sein Glaubensgehorsam ging sogar soweit, dass er seinen Sohn Isaak geopfert hätte, wenn er nicht von einem Engel des Herrn davon abgehalten worden wäre. Bei dem Gedanken, seinen Sohn opfern zu sollen, hat sich Abraham sicher nicht wohlgefühlt, und doch hätte er es getan, wenn Gott nicht die Prüfung von ihm genommen hätte.
Die Schriftgelehrten und Pahrisäer kannten Gottes Gebote sehr genau und schienen nach außen hin sehr gerecht und sehr fromm, denn sie erfüllten vordergründig jedes Gebot mit einer geradezu beneidenswerten und pedantischen Genauigkeit, die ihresgleichen sucht. Und doch versuchten sie Jesus - den Sohn Gottes - zu töten. Am Ende haben sie ja auch dafür gesorgt, dass Jesus ans Kreuz genagelt wurde und einen qualvollen Tod starb; glücklicherweise hat Jesus den Tod mit Seiner Auferstehung besiegt. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sich Schriftgelehrte und Pharisäer in ihrer Mehrheit im Grunde doch immer gegen Gott gewendet haben.
Doch auch wir dürfen da nicht so stolz sein: Selbstverständlich sprechen wir von Aufrichtigkeit und Wahrheitsliebe, aber wie oft fordern wir beides während zugleich eine Lüge über unsere Lippen kommt? Wir sind dafür, Vater und Mutter zu ehren, aber in den Seniorenheimen sitzen viele Eltern, die von ihren Kindern so gut wie nie besucht werden, obwohl diese in unmittelbarer Nähe sitzen. Diese Beispiele lassen sich fortsetzen.
Es bringt auch nichts, wenn wir nach außen hin ein frommes Leben führen: Christ ist man schließlich nicht nur eine Stunde lang im Gottesdienst oder hobbymäßig zum Bibelkreis gehen oder uns in der Kirchengemeinde engagieren, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Selbst das Schreiben dieses kleinen Artikels macht mich nicht zu einem Kinde Abrahams, wenn ich es nicht in der Liebe zu Gott und den Menschen tue und darum, Seine Gebote einzuhalten und das in Liebe zu tun, wozu Er mich beauftragt.
Darum geht es: Gott zu vertrauen, Ihn zu lieben und Seine Werke zu tun. Wir sind das Kind dessen, wessen Werke wir tun. Handeln wir nach Gottes Geboten, haben wir eine glaubensstarke und lebendige Beziehung zu Ihm, dann sind wir Seine Kinder. Tun wir hingegen die Werke des Teufels - Lüge, Verleumdung, Hass, Gier, Unzucht usw. -, dann sind wir Kinder des Teufels. Wir haben die Wahl, wessen Kinder wir in geistlicher Hinsicht sein wollen.
Handeln wir aus Liebe und Überzeugung nach den Geboten der Bibel, handeln wir nach dem Wohlgefallen des gütigen Vaters. Dies wird uns gut tun, weil unser himmlischer Vater es gut mit uns meint und uns auch zu segnen vermag.
|