Wir stehen nicht mehr unter der Gesetzlichkeit, sondern unter der Gnade: Daher haben wir sehr viel Freiheit, aber jede Freiheit verlangt nach Verantwortung, nach Achtsamkeit auf sich selbst. Man muss wissen, dass längst nicht alles zum Guten dient: Maß und Ziel beim Essen und Trinken, bei Sport und in Freizeitaktivitäten entscheiden darüber, was gesund ist und was bereits krank macht. Diese Tatsache ist auf alle Lebensbereiche übertragbar.
Auch dürfen wir uns von nichts gefangen nehmen lassen wie der reiche Kornbauer aus dem Gleichnis oder der Jüngling zu Nain, die ihr Herz an den Reichtum verloren hatten. Wer Freiheit geschenkt bekommt, muss verantwortlich mit ihr umgehen, denn ansonsten wird er zum Sklaven von Zwängen und Süchten, zum Spielball äußerer Manipulationen und falsch verstandener Rücksichtnahmen.
Bei allem dürfen wir nicht vergessen, dass wir die Leiber Christi sind und damit der Tempel des Heiligen Geistes. Deshalb müssen wir verantwortungsvoll mit unserem Körper umgehen, ihn pflegen und mit guten, gesunden Dingen versorgen. Auch derjenige Gläubige, der krank ist, darf diese Tatsache nicht ausblenden. Sicher wird er seine Krankheit nicht in jedem Fall besiegen können, und auch die Krankheit kann von Gott gebraucht sein, um Seine Botschaft weiter zu geben an Mitpatienten, Ärzte und Pflegepersonal. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir dennoch Tempel des Heiligen Geistes sind.
Dürfen wir diesen Tempel dann verschmutzen mit Sünde und Schuld? - Zum Leib Christi zu gehören und somit der Tempel des Heiligen Geistes zu sein, schließt es aus, Hurerei zu betreiben. Hier wird Paulus sehr konkret und hat auch recht damit: Einer Hure anzuhangen, mit ihr außerehelichen Verkehr zu haben, ist unter den beschriebenen Voraussetzungen erst recht unwürdig. Wir haben nichts in Bordellen und Freudenhäusern zu suchen, und es steht uns nicht an, "auf die Piste zu gehen", um nach One-Night-Stands und anderen außerehelichen sexuellen Erfahrungen zu suchen.
Vielmehr sollen wir Gott mit unserem Leibe preisen: Das tun wir am Besten, wenn wir ihn so gesund als möglich halten und ihn vor Schaden bewahren. Dort, wo er, der Leib, Schaden genommen hat, sollten wir diesen reparieren so gut wir können, also medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Gesunde Ernährung, angemessener Sport, maßvoller Genuss und der Verzicht auf Drogen sollte daher selbstverständlich sein.
Als Tempel Gottes sollten wir auch in der Kleidung ordentlich sein und im Ganzen gepflegt. Wer möchte denn schon gern etwas betrachten, dass nicht gut aussieht? Und gerade wir als Diplomaten, Botschafter und Vertreter des heiligen Gottes sollten darauf achten, wie Königskinder zu sein.
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