Die Sünde wird verharmlost, und längst sind es keine Karnevalsschlager mehr wie "Wir sind alle kleine Sünderlein, wir kommen aber alle in den Himmel hinein!" Auch die Allversöhnungstheorie greift immer mehr um sich, eine Irrlehre, die uns dahin gehend blenden will, dass letztendlich alle Menschen in den Himmel kommen. In einigen charismatischen Kreisen ist es ebenfalls so, dass eine billige Gnade gelehrt wird, in dem man behauptet, dass man, wenn man Jesus als seinen ganz persönlichen Retter angenommen hat, getrost weiter sündigen könne. Aber ist eine solche Art der "Bekehrung" wirklich etwas wert? Wohl kaum.
Der obige Bibelabschnitt zeigt einmal mehr, welch negativen Konsequenzen die Sünde hat. Wie damals im Paradies trennt sie uns von der Gemeinschaft mit Gott, unserem Schöpfer. Die Folge davon ist, dass wir von der Quelle des Guten und Heiligen getrennt sind; jede Trennung von der Quelle jedoch führt über kurz oder lang dazu, dass wir austrocknen. Selbst das grösste Meer trocknet aus, wenn es von der Quelle abgeschnitten ist. Jede Wohnung kühlt im Winter völlig aus und wird eiskalt, wenn sie keine Wärmequelle hat, aus der sie ihre molligen Temperaturen speist. Anders ausgedrückt: Auch wenn wir noch so gute Menschen sind, so werden wir wild und wüst, wenn wir Gott verlassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere Boshaftigkeit dann restlos von uns Besitz genommen hat.
Dies allerdings ist nichts Harmloses, Nebensächliches, sondern hat schwere Folgen. Bereits in dieser Welt schneiden wir uns von den Segnungen Gottes, von Seiner Führung und Weisung ab. Dadurch, dass wir sündigen, lassen wir auch zu, dass die destruktiven Kräfte der Sünde zu wirken beginnen. In einer Welt, in der die Lüge herrscht, kann kein Vertrauen wachsen. Unsere Politikverdrossenheit, die unsere Demokratie gefährdet, kommt ja auch nicht von ungefähr, sondern hat sehr viel damit zu tun, dass der grösste Teil der Wählerschaft sich von den Politikern betrogen vorkommt, weil Wahlversprechen nicht eingehalten werden. Viele sehr gesunde Unternehmen und Firmen mussten Konkurs anmelden, weil Kunden, obwohl sie dazu in der Lage gewesen wären, ihre Schulden nicht bezahlten. Dahinter steckt nicht nur eine Firma, dahinter stecken auch Mitarbeiter mit ihren Familien, die arbeitslos werden, dahinter stecken Lieferanten, die eventuell auch in Schwierigkeiten kommen können oder aber zumindest kleinere Brötchen backen müssen. Ladendiebstähle und Versicherungsbetrug treiben Preise und Prämien in die Höhe. Steuerhinterziehungen und Sozialbetrügereien tragen dazu bei, dass Staat und Sozialversicherungen ihre Aufgaben nicht mehr oder nur noch sehr schwer erfüllen können. Gewalt und Kriminalität sorgen für immense Schäden, aber auch für explodierende Kosten bei Polizei und Justiz und durch Körperverletzungen auch für Kostensteigerungen im Gesundheitswesen. Und dies sind nur einige wenige Beispiele einer langen Liste, die man schier bis ins Uferlose fortführen könnte. Wer will da noch bestreiten, dass Sünde nicht zerstörerisch ist?
Aber es geht nicht allein um das Hier und Jetzt, sondern auch und vor allem darum, wo wir die Ewigkeit verbringen werden: Da gibt es nur zwei Alternativen, nämlich Himmel oder Hölle. Gottes Auge - dies muss uns stets gegenwärtig sein - ist viel zu rein, um Sünde sehen zu können. Gott kann den Schmutz unserer Schuld nicht ertragen, dafür ist Er viel zu heilig. Deshalb gab Er Jesus, Seinen eingeborenen Sohn, dahin, damit wir in Seinem Blut Vergebung erfahren. diese Gnade ist zwar umsonst, aber nicht billig. Wer sich unter das Blut Christi stellt, der muss Ihn nicht nur um die Vergebung Seiner Schuld bitten und seinen eigenen Schuldigern vergeben, sondern auch bereit sein, sich von Jesus Christus verändern zu lassen. Diese Veränderung führt uns heraus aus unseren destruktiven, sündhaften Verhaltensweisen. Es ist also eine Verhaltenstherapie, die unser Denken und Reden genauso erneuert wie unser Handeln. Dann werden wir bemerken, dass uns das Meiden der Sünde und das Tun des Guten selbst reicher macht und uns klarer sehen lässt, was notwendig ist.
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