Hananias und Zaphira wurden von Gott mit dem Tode bestraft, weil sie den Geist des Herrn versucht haben, in dem sie meinten, sie könnten Ihn - Gott - betrügen. Sie haben ihr Feld verkauft und ein Teil des Geldes zurück behalten. Dabei hätten sie weder den Acker verkaufen noch das ganze Geld abgeben müssen.
Um was es hier geht, ist die Ehrlichkeit: Wir müssen - und dürfen! - Gott gegenüber absolut ehrlich sein. Wir müssen keine grossen Taten vollbringen, keine Grossspender sein oder bestimmte Dinge tun, doch wenn wir etwas versprechen, dann müssen wir es halten. Das gilt nicht nur Menschen, sondern vor allem Gott gegenüber.
Wie wir aus dem vierten Vers erfahren, geschah das, was Hananias und seine Frau Zaphira taten, ja vollkommen freiwillig. Das macht Gott aus: Er will unsere Freiwilligkeit. Er übt keinen Zwang auf uns aus. Es ist unsere Entscheidung, wieviel wir Ihm geben an Zeit, an Geld, an dem, was wir haben. Aber was wir zu geben versprechen, das müssen wir halten. Und wenn wir es nicht halten können, dann dürfen wir uns an Gott wenden und Ihm sagen: "Tut mir leid, es hat nicht geklappt. Zeige mir bitte, was falsch war und verändere mich. Vergib mir meine Schuld!" Dann ist uns Versöhnung und Vergebung sicher.
Zaphira hätte keineswegs dieselbe Strafe wie ihr Mann ertragen müssen; wenn sie ehrlich gewesen wäre, hätte sie überlebt. Doch sie hat sich zur Komplizin der Sünde ihres Mannes gemacht. Für mich bedeutet das, mir gut zu überlegen, was ich tue. Beim Sündigen darf man nicht mitmachen, ganz gleich, ob es sich um Betrug handelt, Diebstahl, Verleumdung, Gotteslästerung, Mord oder sonst irgend etwas. Wer mitsündigt, macht sich vor Gott mitschuldig. Und Gott ist absolut heilig, so dass Er nicht einmal die kleinste Schuld durchgehen lassen kann.
Wir dürfen also keine falsch verstandenen Rücksichten nehmen, keine faulen Kompromisse machen, nicht so tun, als sei alles ja ganz harmlos. Wir dürfen uns weder dem Zeitgeist noch dem Gruppendruck beugen. Die Frage, die wir uns als Christen stellen müssen, ist nicht die, was die Anderen von uns denken oder denken könnten, sondern wie Gott die Sache sieht und bewertet. Es macht einen Unterschied, ob wir uns von Gott leiten lassen oder von Menschen.
Auf Gott können wir auch vertrauen: Er ist ein Gentleman, der sich nichts schenken lässt. Wer an Gott ausleiht, bekommt das, was Er gibt, wieder, mit Zins und Zinseszins. Das Geld des Ackers wäre in der Reich-Gottes-Arbeit gut angelegt gewesen; Hananias und Zaphira hätten sich Schätze im Himmel erworben. So haben sie alles verspielt, alles verloren. Platt ausgedrückt war das, was sie taten, ein überaus miserables Geschäft. Im Reich des Todes werden sie sich - weil sie ja bei vollem Bewusstsein sind - darüber ärgern. Doch das hilft ihnen nicht mehr.
Seien wir deshalb klüger, seien wir ehrlich vor Gott. Diese Ehrlichkeit vor Gott bringt uns selbst sehr viel: Wir vermögen so unsere Schuld, unsere Sünden und unsere Fehler zu erkennen. Wir haben so die Möglichkeit, dazuzulernen und uns von Jesus verändern zu lassen zum Positiven hin. Das wird uns zum Segen.
Ich selbst erfahre das tagtäglich. Weil ich mich von der Sünde der Unaufrichtigkeit und Lüge mehr und mehr trenne, sehe ich deutlich das, was bei mir noch nicht ganz in Ordnung ist. Ich sehe meine Unsicherheiten. Ich sehe das, wo ich noch im Glauben und im Vertrauen auf Gott wachsen muss. Ich sehe, wo ich ehrlicher, geradliniger werden muss. Ich sehe, wo ich feinfühliger zu werden habe.
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