Der Regentenspiegel Davids, den wir im Psalm 101 lesen, zeigt, dass David Gott Lob, Ehre und Preis gibt und er auf die Gnade und das Recht Gottes schaut; deshalb handelt er umsichtig und redlich und hofft, dass der Herr zu ihm kommt. Böse Sachen, falsches Herz, Verleumdung, hoffärtige Art und falsche Leute schließt David aus; dafür sehen seine Augen auf die Treuen im Land, und seine Diener sind fromm. Die Regentschaft Davids war deshalb gesegnet.
Und doch ist der Psalm nicht nur historisch und literarisch wertvoll, sondern soll uns auch heute Anlass zum Denken geben: Nicht nur als Regenten sollten wir fromm sein und auf das Recht bedacht. Selbst im Alltag von uns "gewöhnlichen" Menschen sollte Recht und Gerechtigkeit nach den Ordnungen und Geboten Gottes herrschen. Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sind überall unentbehrlich; Treue und rechte Frömmigkeit sind allemal besser als gute Vorsätze. Das Falsch in unseren Herzen und die Lüge tun uns nirgends gut.
Wenn wir auf die Gottlosigkeit schauen, dann hat sie nirgends jemals wirklich funktioniert: Die atheistischen Regimes des real existierenden Sozialismus sind in den Warschauer-Pakt-Staaten jämmerlich gescheitert, und noch heute - nach über zwanzig Jahren der meist friedlichen Revolutionen dort leben die Menschen im Allgemeinen noch in Armut, die nicht wesentlich besser ist als in den Entwicklungsländern. Die Nordkoreaner hungern, und Kuba steckt im Grunde noch in den 1960iger Jahren fest. Selbst in China, das sich dem Kapitalismus zugewandt hat, ist die Not auf dem Lande noch groß, und wirkliche Freiheiten, die notwendig sind für Innovationen und eine gesunde ökonomische, soziale, kulturelle und politische Entwicklungen, gibt es nicht.
Auch bei uns hat - unter anderem bedingt durch die 1968iger-Studentenrevolte - die Gottlosigkeit um sich gegriffen; die Folgen liegen auf der Hand: Wir schneiden bei Pisa schlecht ab, die Arbeitslosigkeit bleibt - allen Erfolgsmeldungen zum Trotz - hoch, und viele Betriebe müssen Konkurs anmelden, weil die Zahlungsmoral immer schlechter wird. Es steigt die Zahl der Scheidungen und auch die Zahlen bei den Gewaltverbrechen. Es sind Entwicklungen, die wirklich nicht wünschenswert sind.
"Zurück zu Gott" muss die Devise lauten, und wir tun gut daran, nicht nur im Alltag, sondern auch in den Führungspositionen unserer Firmen, Parteien, in der Gesellschaft, der Kultur usw Menschen zu haben, die bibelgläubig sind.
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