Der Atheismus sagt: Es gibt keinen Gott. Ludwig Feuerbach, ein deutscher Philosoph des 19. Jahrhunderts, behauptete, Gott sei nichts anderes als eine Projektion menschlicher Vorstellungen. Der Mensch wünsche sich Vollkommenheit und Größe - und da er diese nicht besitze, projiziere er sie an den Himmel und sage: Das ist nun Gott.
Karl Marx knüpfte daran an und bezeichnete Religion als Opium für das Volk, mit dem Menschen in Abhängigkeit von der herrschenden Klasse gehalten werden könnten.
Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, sprach von Gott als von einer kollektiven Neurose der Menschheit. Der Mensch bilde sich Gott nur ein, dies sei ein krankhafter Zustand.
Friedrich Nietzsche, der Gottesgegner, der im geistigen Wahnsinn endete, verkündete anstelle von Gott, der tot sei, den Übermenschen, der sich aus allen Fesseln religiöser Versklavung löse und der Erde treu bleibe.
Diese Denker haben nicht Recht, denn es gilt:
1. Gott selbst hat sich geoffenbart: in der Schöpfung, in der Geschichte, im Gewissen und in seinem Sohn Jesus Christus. Dies lässt sich nicht bestreiten, wenn man offene Augen hat.
2. Auch in der philosophischen Tradition gibt es Gottesbeweise; die durchaus schlüssig sind. Der Philosoph Immanuel Kant, der die klassischen Gottesbeweise kritisierte, ließ doch den moralischen Gottesbeweis gelten. Er sagte, dass "der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gewissen in mir" darauf hinweisen, dass es einen Gott und Schöpfer gibt.
3. Bei der Leugnung der Existenz Gottes setzt sich der Leugner selbst an Gottes Stelle und macht sich selbst zum "Gott". Und warum? Weil der Mensch behauptet, dass er allwissend sei, indem er sagt, dass es keinen Gott gibt. Nur wenn ich mich aber über etwas stelle, kann ich darüber so reden. So ist es nur folgerichtig (aber trotzdem falsch), wenn Nietzsche von der Leugnung Gottes zur Selbstvergottung des Menschen übergeht.
Die meisten Menschen, die heute vor Gott davonlaufen, tun dies übrigens nicht wegen der „Denkunmöglichkeit“ Gottes, sondern weil sie ihr Leben nicht ändern wollen. Mögen doch auch sie erkennen, dass sie in Wahrheit in der Gefangenschaft Satans und ihrer Sünde stecken. Mögen sie zur wahren Freiheit und Freude in Jesus Christus finden.
An einer Wand las ich folgende Worte aufgesprüht:
„Gott ist tot.“
Unterschrift: Nietzsche
Jemand anders hatte daruntergeschrieben:
„Nietzsche ist tot.“
Unterschrift: Gott
Eins steht fest:
Würden die biblischen Evangelien mit der Grablegung Jesu enden, dann hätte Nietzsche recht.
Aber Nietzsche hat eines vergessen: weiterzulesen.
|