Er führte sie aber hinaus bis gen Bethanien und hob die Hände auf und segnete sie.
Und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
Sie aber beteten ihn an und kehrten wieder gen Jerusalem mit großer Freude
und waren allewege im Tempel, priesen und lobten Gott.
Lukas 24, 50-53 (Lukas 1912)
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Die erste Rede habe ich getan, lieber Theophilus, von alle dem, das Jesus anfing, beides, zu tun und zu lehren,
bis an den Tag, da er aufgenommen ward, nachdem er den Aposteln, welche er hatte erwählt, durch den Heiligen Geist Befehl getan hatte,
welchen er sich nach seinem Leiden lebendig erzeigt hatte durch mancherlei Erweisungen, und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.
Und als er sie versammelt hatte, befahl er ihnen, daß sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr habt gehört (sprach er) von mir;
denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.
Die aber, so zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: HERR, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel?
Er aber sprach zu ihnen: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat;
sondern ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.
Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern,
welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.
Da wandten sie um gen Jerusalem von dem Berge, der da heißt Ölberg, welcher ist nahe bei Jerusalem und liegt einen Sabbatweg davon.
Und als sie hineinkamen, stiegen sie auf den Söller, da denn sich aufhielten Petrus und Jakobus, Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus Sohn.
Diese alle waren stets beieinander einmütig mit Beten und Flehen samt den Weibern und Maria, der Mutter Jesus, und seinen Brüdern.
Apostelgeschichte 1, 1-14 (Luther 1912)
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Bald ist es wieder soweit: Dann ist Christi Himmelfahrt. Für viele Männer ist das der Vatertag; dann fahren sie mit dem Bollerwagen ins Grüne, mit sehr viel Bier im Gepäck. Oder sie grillen Steaks, während sie den Bierkasten eifriger leeren als dass sie grillen. Und selten kommen sie ganz nüchtern nach Hause. Ironischer weise sind längst nicht alle Väter, die den so genannten Vatertag begehen, doch allen ist gemein, dass sie sich keine Gedanken darüber machen, dass dieser Tag eigentlich an die Himmelfahrt Jesu erinnern soll, daran also, dass Jesus zurück in die Herrlichkeit des Himmels eingegangen ist, um für uns, die wir wiedergeborene Christen sind, eine Stätte im Hause des Vaters zu bauen und uns vor dem Vater zu verteidigen. Ja, Er tritt vor dem Vater für uns ein, und das, was wir im Glauben und in Seinem Namen erbitten, das wird Er uns geben, wenn wir recht beten und zur Ehre des Vaters erbitten.
Christi Himmelfahrt war und ist ein welthistorisch großartiges und bedeutendes Ereignis aus eben diesen Gründen: Zugleich war die Himmelfahrt Jesu unabdingbare Voraussetzung für das Pfingstwunder und die Ausbreitung des Evangeliums in die ganze Welt; ohne sie hätte es keine weltweite Mission gegeben, und sehr viele Menschen, die so die Möglichkeit erhielten und immer noch erhalten, sind dadurch gerettet worden und werden es noch.
Nein, Christi Himmelfahrt hat nichts mit der Tradition des Vatertages zu tun. Gott möchte vielmehr, dass wir auch mit Alkohol angemessen umgehen. Dennoch darf man in Gott keinen so genannten Spielverderber sehen. Gott möchte ja, dass wir uns freuen, dass wir feiern. Die im Alten Testament überlieferten jüdischen Feste sind in aller Regel sehr fröhlich. Fröhliches Feiern entspannt, lässt uns einander besser kennen lernen, gibt neue Kraft und fördert den Zusammenhalt innerhalb von Familien, in der Straße, im Wohnviertel, im Dorf, in der Gemeinde, in der Gemeinschaft der Glaubenden.
Doch rechtes Feiern möchte nicht nur die Beziehungen der Menschen untereinander stärken, sondern auch die Beziehung der Menschen insgesamt und als Individuum zu Gott lebendiger und tiefer machen. Wenn wir an Christi Himmelfahrt denken, dann können wir dies nur im Gesamtkontext zu dem gesamten Evangelium tun. Das macht uns dann Seine Heilstat bewusster und uns Gott gegenüber dankbarer; zugleich werden wir uns Seines Missionsauftrages erneut bewusst.
Die oben zitierten Bibelstellen geben uns Mut und Vertrauen im Voranschreiten des Glaubens. In Christus haben wir einen Bruder, Freund, Fürsprecher und Anwalt, der immer bei und um uns ist.
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