Immer wieder zeigte sich, dass der Pharao verstockt war: Aus den bisherigen Plagen hatte er nichts gelernt, und wenn eine neue kam, da besann er sich kurz, wollte das Volk ziehen lassen und ruderte dann doch zurück. Im Grunde wollte er nicht, dass die Hebräer wegzogen, denn sie waren Sklaven und damit billige Arbeitskräfte. Zudem war das hebräische Volk sehr groß, sodass der vorherige Pharao sogar befürchtet hatte, die Hebräer könnten das ägyptische Volk zahlenmäßig überrunden und gab den Befehl, alle männlichen Nachkommen zu töten, ein Befehl, den die gottesfürchtigen Hebammen glücklicherweise nicht ausführten. Das heißt, der Pharao, zu dem Mose immer wieder geschickt wurde, hatte in den Hebräern nicht nur kostengünstige, sondern auch viele Arbeitskräfte, die er für seine ehrgeizigen Baupläne gut gebrauchen konnte. Dabei ging es ihm nicht um die Wohlfahrt seines Volkes, schon gar nicht um die der Hebräer, sondern um den eigenen Ruhm. Als ein großer Pharao und Baumeister wollte er in die Geschichte eingehen, und da war ihm jedes Mittel recht, auch wenn er dafür ein ganzes Volk unterdrückte.
Kam eine neue Plage wie hier die Finsternis, so lenkte er ein; stellte Mose die berechtigten Forderungen seines Volkes, da ruderte der Pharao zurück. Das zeigt, dass er in seinen Entscheidungen nicht wirklich fest war, dass er sich durch eigene Machtgier leiten ließ, dass er nur an das eigene Gutdünken, an sich selbst dachte. In der Finsternis der eigenen Sünde gefangen lehnte er sich bewusst gegen den Gott der Hebräer auf. Dabei hatte ihm Gott gezeigt, dass Er der Herr ist und im Gegensatz zu den alt ägyptischen Götzen lebendig und nicht tot. Mit jeder Plage wurde ein Götze der Ägypter vom Sockel gestürzt, eine peinliche Angelegenheit für diese Religion, die sich doch für so überlegen hielt.
Doch nicht nur der Pharao ist ein Beispiel für Verstocktheit. Durch die ganze Menschheitsgeschichte zeigt sich, dass die Menschen an sich verstockt sind und sich gegen Gott auflehnen. Man sieht und erkennt die Wunder der Natur und leugnet doch den Schöpfer dahinter. Das lässt sich an einem etwas krassen Beispiel erklären: Jeder dumme Junge erkennt leicht, dass hinter einer noch so primitiven Höhlenmalerei eine Intelligenz stehen muss, doch es gibt kluge Wissenschaftler mit bahnbrechenden Entdeckungen, die nicht an einen Schöpfergott glauben, obwohl sich der Weltraum als eine durchorganisierte mathematisch-physikalische Ordnung erweist. Dazu gehört schon eine große Portion an Ignoranz: Man verzeihe mir diese klaren Worte.
Immer wieder haben Menschen versucht, ohne Gott "ihr Ding" zu machen; die Menschheitsgeschichte bis zur Gegenwart aber zeigt immer wieder, dass sie stets gescheitert sind. Wie der Pharao in diesem Bibelabschnitt bleiben sie blind für die Wahrheit und damit in der Finsternis ihrer Schuld. Das aber muss nicht so sein: In Jesus Christus streckt Gott Seine Hand aus, um sich mit uns zu versöhnen. Dabei hat Gott es nicht nötig, sich mit uns zu versöhnen, und doch bietet Er uns Seinen Frieden, Seine Liebe, Seine Vergebung an. Genauso wie der Pharao die Chance gehabt hat, die richtige Entscheidung zu treffen, so haben auch wir die Freiheit, uns für oder gegen Gott zu entscheiden. Es liegt also an uns, ob wir Christus Jesus annehmen und so gerettet werden und auf ewig leben dürfen oder ob wir Ihn ablehnen und ins ewige Verderben laufen. Ergreifen wir die Chance auf das ewige Leben und nehmen Jesus - falls noch nicht geschehen - als unseren ganz persönlichen Retter und Erlöser an.
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