Im 3. Buch Mose (Levitikus) werden in den ersten Kapiteln die Vorschriften für die Opfer, die man Gott darzubringen hatte, sehr ausführlich aufgelistet und beschrieben: Alles hatte perfekt zu sein, und es galt, vieles haargenau zu beachten. Das ist auch eine Aufforderung an uns, auch wenn wir durch das Opfer, das Jesus auf Golgatha für uns gebracht hat, selbst keine Opfer mehr bringen müssen. Warum?
Als Menschen gehen wir gern den Weg des geringsten Widerstandes: Wir machen es uns so einfach wie möglich. Stress und unsere immer schnelllebige Zeit lassen uns zudem immer oberflächlicher werden. Ich selbst muss zugeben, dass ich nicht immer so exakt arbeite und handle, wie es sein sollte. Manchmal fällt es uns schwer, uns zu konzentrieren.
Aber die Art, wie wir etwas tun, zeigt, wie wichtig uns eine Sache ist. Personalchefs z. B. achten sehr darauf, ob die Bewerbermappen sauber sind und ordentlich: Flecken, Schreibfehler und Eselsohren sind Äußerlichkeiten, an denen man erkennt, ob man Wert auf seine Bewerbung und die dahinter stehende Stelle legt oder nicht. Wer von uns schon einmal Liebesbriefe geschrieben hat, weiß, wieviel Mühe man sich gibt, wenn man einen bestimmten Menschen wirklich liebt: Man achtet auf Schönschrift, man benutzt schöneres Papier, und Mädchen versehen ihre Liebesbriefe oft auch mit ihrem Parfum.
So ist es mit allem: Für Handwerker, die eine traditionelle Einstellung zu ihrer Arbeit haben, ist es eine Selbstverständlichkeit, gründlich und genau zu arbeiten. Bei Rechtsanwälten, Notaren und Bilanzbuchhaltern ist eine sehr genaue Arbeit, die man auch pedantisch nennen könnte, wichtig.
Wie wir etwas tun, zeigt nicht nur unsere Einstellung und nicht nur, wie wir unsere Prioritäten setzen, sondern auch, wie es mit unserer Arbeitsmoral bestellt ist; daran ist zu erkennen, wie wichtig uns Menschen sind. Wer seine Frau wertschätzt, kommt niemals auf die Idee, ihr irgendwelche verwelkten Blumen zu schenken. An Kleinigkeiten lässt sich oft auch erkennen, ob jemand wirklich sauber ist und ob eine Person Selbstachtung hat oder es an ihr missen lässt.
All diese Beispiele machen deutlich, dass wir um so genauer sind, je wichtiger uns eine Sache oder ein Mensch ist. Sollten wir mit Gott da anders sein? - Wenn Er uns wichtig ist, dann ist für uns Bibellese und Gebet wichtiger Bestandteil unseres Glaubenslebens. Wir überfliegen dabei die Bibel nicht, und wir leiern dann auch keine Gebete herunter, wenn Gott uns wirklich wichtig ist. Je wichtiger uns Gottes Wort ist, umso mehr streben wir danach, Sein Wort im Alltag möglichst gut umzusetzen. Ist uns Gott wichtig, versuchen wir, Seine Weisungen genau umzusetzen.
Das hat allerdings mit einer falsch verstandenen Gesetzlichkeit nichts zu tun. Es geht uns um eine gute Beziehung. Wir halten Seine Gebote nicht aus Pflicht, nicht aus Berechnung, sondern aus Liebe. Wenn wir Gottes Worte genau nehmen, dann zeigen wir, dass uns die Beziehung zu Gott wichtig ist und wie sehr wir Ihn lieben.
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