"Der Mensch ist seines Glückes Schmied!", - so ein sehr bekanntes Sprichwort. Selbstverständlich ist Einiges daran: Es hängt viel von uns ab, davon, wie wir uns entscheiden, ob wir überlegt und zukunftsweisend handeln, wie wir uns anderen Menschen gegenüber verhalten, ob wir lernbereit sind oder nicht. Ein Schüler, der sich weigert, seine Nase in die Bücher zu stecken, wird wohl kaum das Klassenziel erreichen, und ein Angestellter, der sich vor seiner Arbeit drückt, darf sich nicht wundern, wenn er die Kündigung bekommt.
Doch letztendlich haben wir nicht auf alles Einfluss: Vor Krankheiten, Leid und Trauer ist niemand gefeit, und Arbeitslosigkeit ist längst etwas, wovon die Meisten ein Liedchen singen können. Längst nicht immer bekommt der geeignetste Bewerber eine Stelle, und auch bei der Benotung an unseren Schulen sind Lehrer nicht davor gefeit, Sympathien und Antipathien einfließen zu lassen. Menschen werden nicht mit derselben Intelligenz und denselben Begabungen geboren, und während Einige mit dem berühmten goldenen Löffel geboren werden, haben Andere sehr schlechte Startchancen, weil sie in einem sozialen Brennpunkt hinein geboren werden.
Im Grunde sind wir alle auf die Gnade Gottes angewiesen: Entzieht Gott Seine segnende Hand, dann hilft uns weder Klugheit noch menschliche Beziehungen. Deshalb tun wir gut daran, Gott für das Gute zu danken, dass Er uns schenkt. Wir müssen uns bewusst sein, dass Gesundheit, genügend Nahrung, Kleidung, Unterkunft und andere überlebenswichtige Dinge nicht selbstverständlich sind. Wer ohne Brille auskommt, darf Gott dafür danken, und wer eine Sehhilfe benötigt, darf Gott danken, dass es solches gibt.
Das Bewusstsein, dass wir auf Gott angewiesen sind, ist ohnedies sehr wichtig, denn ohne diese Erkenntnis werden wir überheblich. Dann versuchen wir nämlich so zu sein wie Gott: Dies ist weder dem Teufel und seinen Engel noch uns Menschen sonderlich gut bekommen. Die Vertreibung Luzifers - einst schönster und höchster Engel im Himmel - aus der Gegenwart Gottes ist das Ergebnis seines Stolzes und seiner Überheblichkeit. Die Vertreibung aus dem Paradies ist das Ergebnis der Arroganz und der Sehnsucht des ersten Menschenpaares, so sein zu wollen wie Gott. Die Probleme der Gegenwart sind letztendlich ebenfalls das Ergebnis des modernen Menschen, der meint, ohne Gott auskommen zu können. Das macht blind für die grundlegenden Fakten.
Unsere menschlichen Philosophien, unsere menschliche Intelligenz, unsere menschliche Vernunft stößt immer irgendwo an ihre Grenzen. Selbst die großen Philosophen des antiken Griechenlandes und des fernen Asiens konnten und können nicht alle Fragen beantworten. Auch unsere modernen Wissenschaften mit all ihren Erfolgen vermögen nicht über die Tatsache hinweg zu täuschen, dass wir Menschen selbst bei alltäglichen Problemen schnell am Ende mit unserem Latein sind. Die Nachrichten in Funk, Fernsehen und Printmedien machen uns deutlich, dass unsere Sehnsucht nach Frieden unerfüllbar ist: Dabei sind es nicht allein die blutigen Kriege, die unseren Frieden stören, sondern auch die Streitigkeiten in Familien, mit den Nachbarn und Arbeitgebern. Prozesse häufen sich, und trotz der Tatsache, dass es noch nie so viele Millionäre und Milliardäre gab wie heute, bleiben die Schreckensbilder von Obdachlosigkeit, Hunger und Mangel an Trinkwasser großer Bestandteil der Berichterstattung.
Wenn die Gottesbeziehung gestört ist, dann leben wir auch mit unserem Verstand in Finsternis. Allein Gott vermag uns Weisheit und Vernunft geben. Und Er gibt sie denen, die Ihm gefallen, also jenen Menschen, die nach Ihm und Seinen Willen fragen. Wirklich weise ist nicht derjenige, der alle großen Dichter und Denker der Menschheitsgeschichte kennt und zu zitieren vermag, sondern derjenige, der nach Gott fragt und Ihn bittet, Weisheit zu schenken.
Salomos Weisheit begründete sich ganz sicher auf ein großes Maß an Bildung, doch er hat Gott darum gebeten, weise zu werden und sich nicht nur diesbezüglich Seiner Führung anvertraut. Gott als Schöpfer allen Lebens und des gesamten Universums weiß letztendlich alles, und Er kennt uns ganz und gar: Wer sollte uns also besser lehren können als Er?
Vor allem ist das Vertrauen auf Gott ein festes Fundament. Das fordert natürlich ein gewisses Maß an Kühnheit, doch diese wird ganz sicher nicht enttäuscht. Und mal ehrlich: Wir vertrauen auf Landkarten und das Navi, doch wie oft mussten wir feststellen, dass wir dennoch fehl geleitet wurden? Menschen sind nun einmal fehlbar, und deshalb sind auch unsere Werke, das, was wir entwickeln, nicht vollkommen. Gott aber ist vollkommen und allwissend. Deshalb hängen wir von Ihm ab.
Wir dürfen Ihm vertrauen: Er meint es gut mit uns, Er hat uns Seine Gebote gegeben, weil Er weiß, was gut für uns ist und was nicht. Lassen wir uns also auf Seine Gnade ein!
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