Kurz nach dem Brand im letzten Jahr bekam ich diese Frage ziemlich direkt an den Kopf geworfen; dabei stand ich noch unter dem Schock der Ereignisse, die ich nicht wollte und die ich gern ungeschehen machen würde. Die Frager rieben sich bereits insgeheim die Hände. Sie dachten, jetzt beweisen zu können, auf welch dünnem Eis mein Glaube an Jesus stehen würde; sie waren der Ansicht, jetzt zu zeigen, dass auf "meine Betbrüder" kein Verlass wäre. Doch die Antwort erledigte sich von selbst.
Meinen "Betbrüdern" - aber auch meinen "Betschwestern" kann ich nicht genug danken: Sie standen mir mit Trost und Hilfe zu Seite. Sie standen mir mit Rat und Tat zur Seite und haben mir geholfen, wo sie nur konnten. Aus persönlichen Gründen möchte ich hier keine Einzelheiten aufzählen, doch was "Betgeschwister" so alles tun, möchte ich nicht unerwähnt lassen und habe hier einige Beispiele ausgesucht.
Ob die Frage einmal darüber nachgedacht wurde, dass Tafeln und Kleiderkammern vornehmlich unter dem Dach der Kirchen zusammengefasst sind? Auch Hospizvereine sind meist christliche Gründungen. Die Bahnhofsmission wird von den beiden Großkirchen getragen, und innerhalb der Kirchen gibt es Freiwillige Soziale Dienste, die Männer und / oder Frauen aufgebaut haben. Eine Reihe von Stiftungen sind christlichen Ursprungs. Die Sabine-Ball-Stiftung hilft gestrandeten Jugendlichen in Dresden, Pfarrer Siegelkow setzt sich mit seinem Verein "Die Arche" für Kinder aus armen Familien ein. Die Innere Missiin ist ein weiterer Hilfeleister aus dem christlichen Bereich. Und ist nicht die Heilsarmee bekannt für Armenküchen, Wärmestuben, Trinkerheime, Obdachlosenasyle?
Auch die Sozialgesetzgebung wurde von Bismarcks Frau - einer Pietistin - angestoßen, weil sie das Leid der Arbeiter nicht ertragen wollte. Teen Challenge ist ebenfalls ein christlicher Hilfeleister für drogenabhängige Jugendliche. Lebensrechtsorganisationen wie ALFA, Kaleb und viele Andere setzen sich für das ungeborene Leben ein. Sie werden getragen von Christen, die ihre zumeist ehrenamtliche Arbeit oft aus eigener Tasche finanzieren und werdenden Müttern materielle, medizinische und sonstige Hilfen gewähren. "Weihnachten im Schuhkarton" geht auf Billi Grahams Missionswerk zurück, und die Idee der Sonntagsschulen geht auf Freikirchen zurück, die dafür sorgten, dass so Kinder aus ärmeren Schichten Lesen und Schreiben lernten. Auch Samaritans Purchase ist eine internationale Hilfsorganisation, die auf Billi Graham zurück geht.
Soziale Berufe - Ärzte, Krankenschwestern, Sozialpädagogen, Lehrer - werden ebenfalls oft von Christen besetzt, auch wenn sie in "weltlichen" Institutionen wie dem Roten Kreuz, dem Städtischen Krankenhaus, der AWO oder ähnlichem arbeiten. Ich hoffe, dass meine Frager diese Zeilen lesen; dann wissen sie, wo meine "Betbrüder" und meine "Betschwestern" sind. Mögen sie trotzdem niemals auf deren Hilfe angewiesen sein, nicht, weil sie ihnen verweigert würde, sondern weil ich möchte, dass es allen Menschen gut geht. Dafür bete ich als "Betbruder" schließlich.
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