Dieser Abschnitt des Römerbriefs trägt in der Lutherbibel die Überschrift: "Die Gottlosigkeit der Heiden"; dabei würde ich allerdings an die heutige Zeit erinnert: Auch die EU-Verfassung versucht, ohne Bezug auf Gott auszukommen. Der Versuch, ohne den Gott der Bibel auszukommen, gibt es schon, seitdem Luzifer so sein wollte wie Gott und mit seinen Engel aus dem Himmel gestürzt wurde. Auch Adam und Eva, die ein wirklich schönes und sorgenfreies Leben in Frieden im Paradiese hatten, widersetzten sich Gott: Weil sie so sein wollten wie Er, weil sie dachten, ohne ihren Schöpfer auszukommen, aßen sie von der verbotenen Frucht. Damit fingen allerdings die Probleme an.
In der ganzen Menschheitsgeschichte haben die Menschen versucht, ohne den Gott der Bibel auszukommen: Unter dem Einfluss Satans erdachten sie sich alle möglichen Religionen, Weltanschauungen, Glaubenssysteme und Philosophien. Dabei versuchten sie, Fragen der Moral genauso zu erklären oder stellten die Hoffnung auf, der Mensch sei im Grunde gut, wenn nur die entsprechenden Rahmenbedingungen stimmten. Vor allem der Humanismus verbreitete diese Ansicht, und auch sozialistische und kommunistische Ideologien bauen darauf, dass der Mensch gut sei. Eines haben diese Ideologien gemeinsam: Sie sind gescheitert. Noch heute leidet die ehemalige DDR trotz allen Geldes, das dort durch die öffentliche Hand, durch Sozialversicherungsträger, gemeinnützige Organisationen, die EU und private Investitionen dorthin geflossen ist, an den Folgen des SED-Regimes, das den Gott der Bibel vehement ausblendete und Christen verfolgte und schikanierte.
Das haben auch einst so mächtige, große Hochkulturen erlebt wie das pharaonische Ägypten, die Babylonier, das antike Griechenland und Rom, die Inkas und Majas und viele andere. Auch bei uns heute, wo im Supermarkt der religiösen Möglichkeiten quasi alles angeboten wird, wird der Gott der Bibel ausgeklammert; es ist nicht zu übersehen und auch kein Zufall, dass unsere Werte verfallen, unsere Familien zerstört werden und unsere Gesellschaft auseinander bricht. Viele Experten sind der Ansicht, dass das Abendland mit seiner jetzigen Kultur den Zenit schon längst überschritten hat. Doch wundert uns das? - Gottes Gebote werden schließlich mit Füssen getreten!
Auf gut deutsch: Unsere Probleme nehmen zu, und dies um so mehr und um so schneller, je mehr unser christlicher Glaube zerfällt. Ohne Gott aber ist es unmöglich, eine funktionierende Gesellschaft, einen funktionierenden Staat hervorzubringen. In unserer Unmoral ist uns eine Spaßgesellschaft, die immer oberflächlicher wird, weitaus wichtiger als Nachhaltigkeit. Es gibt nur noch Egoismus, aber kein Wir-Gefühl mehr. In Sachen Sexualität wird alles erlaubt; die Frühsexualisierung unserer Kinder - vor zwanzig Jahren noch völlig undenkbar - lässt letzte Tabus fallen. Es ist zu befürchten, dass Kinderseelen durch eine falsch verstandene Aufklärung in einem viel zu frühen Stadium einen irreparablen Schaden bei Kindern zufügen. Werden Kinder aber in ihrer Persönlichkeit zerstört, dann hat ein Land keine Zukunft.
Die Beschreibung, Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, voll Neid, Mord, Hader, List, Niedertracht; Zuträger, Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hochmütig, prahlerisch, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam, unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig, die wir in Römer 8, 29-31 lesen, passt auf unsere Zeit wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Die Menschen sind ungerecht; längst ist es gang und gäbe geworden, dass Menschen in prekären Beschäftigungssituationen ihren Berufsalltag fristen müssen: Längst sprechen wir von der Generation Praktika, weil sich Bewerber von einem unbezahlten Praktikum zum anderen hangeln ohne je eine Chance auf eine Festanstellung zu erhalten.
Wer die Zeitung liest, wer Nachricht hört oder sieht, der kann wirklich nicht mehr leugnen, dass Schlechtigkeit, Bosheit, Niedertracht und eine enorme Kreativität im Erfinden von Boshaftigkeit gang und gäbe sind, und wohl jeder von uns ist schon Opfer von Niedertracht und Verleumdung geworden. Mobbingopfer sind ein Beispiel für viele Verleumdungen, die es heute vor allem am Arbeitsplatz gibt.
Niemand fragt mehr nach Gott; vielmehr wächst die Zahl der Gottesverächter. Bekennende, wiedergeborene Christen müssen sich Vorwürfe anhören, die haarsträubend sind: Als Ewig-Gestrige, als Homo- und Islamphobe, als faschistioide Fundamentalisten beschimpft zu werden, ist längst Alltag. Während Christopher-Street-Days gefeiert werden, fallen bei christlichen Veranstaltungen bestimmte Angebote aus: So wurde das Seminar "Homosexualität - Chance auf Veränderung" beim Christival in Bremen im Jahre 2008 gestrichen, weil der Druck seitens einschlägiger Gruppen sehr stark gewesen ist.
Wenn wir uns aber nicht auf die biblischen Werte besinnen, dann vernichten wir nicht nur die Grundlagen unserer Kultur, sondern unsere Lebenschancen überhaupt. Ohne die biblischen Werte, ohne Gott kann nichts wachsen, nichts gedeihen, nein, es kann sich nicht einmal halten. Selbst das grösste Meer trocknet aus, wenn es von der Quelle abgeschnitten ist. Zurück zu den Wurzeln, zurück zu den Werten der Bibel, zurück zu einem lebendigen Glauben an Christus und einer ebenso lebendigen Beziehung zu Gott: Das ist die Devise, in der wir wieder eine Zukunft haben, wo wir weg kommen von Schuld, von Sünder, von Neid und von Hader.
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