Keine Schätze auf Erden sammeln, das passt uns Menschen meistens nicht: Schließlich wollen wir doch - zumindest in unserer Jugend - reich und berühmt werden, schließlich machen die Rollex-Uhr, der Bossanzug, die italienischen Designerschuhe, der dicke Mercedes vor der Villa, das Wochenendhaus in Monaco etwas her, und in der ersten Klasse zu fliegen ist doch hübsch.
Aber mal ehrlich: Haben wir nicht ein Problem mit uns selbst, wenn wir unseren und den Wert anderer Menschen vom äußeren Erfolg abhängig machen, wenn wir auf ihren Reichtum, nicht aber auf ihren Charakter sehen? Sicher: Unter den Reichen und Superreichen gibt es genauso gute Menschen wie bei den Armen; der Charakter aber misst sich jedoch stets am Herzen, nicht am Bankkonto.
Abgesehen davon ist irdischer Reichtum niemals von Dauer: Gerade Lottomillionäre, die von jetzt auf sofort reich geworden sind, laufen Gefahr, genauso schnell wieder arm und sogar hochverschuldet zu sein. Der Run auf das schnelle Geld hat aber auch gestandene und umsichtige Geschäftsleute oft verführt, windigen Finanzhaien zu vertrauen; das Geld ging an der Börse oft sehr schnell verloren oder wurde von skrupellosen "Finanzberatern" auf Seite geschafft.
Börsencrashs haben ohnehin Geschichte und blieben nicht beim Schwarzen Freitag des Jahres 1929 stehen. Und manche Antik- und Kunstsammlung ging unwiderbringlich in Flammen auf. Die Katastrophen sowohl des Tsunami zu Weihnachten 2004 und die jüngste in Japan zeigen, wie brüchig irdischer Besitz ist. Viele sind froh, mit dem nackten Überleben davon gekommen zu sein. Da ist der Schatz im Himmel weitaus sicherer und besser: Dorthin kommen weder Naturkatastrophen noch Diebe; Motten können ihn genausowenig auffressen wie der Rost oder ein Börsencrash.
Dort, wo unser Schatz ist, wird auch unser Herz sein. Haben wir ihn im Himmel, dann ist unser Herz bei Gott. Machen wir uns dabei nichts vor: Niemand kann wirklich zwei Herren dienen. Wir müssen uns entscheiden. Wir müssen wissen, ob wir das schnelle Geld wollen oder in die Ewigkeit investieren. Vergessen wir nicht, dass das letzte Hemd keine Taschen hat. Niemand kann etwas auf die andere Seite mitnehmen. Die Grabbeigaben der Pharaonen sind entweder von wilden Grabräubern entwendet oder in die Museen der Welt gebracht worden: Die ägyptischen Herrscher hatten und haben keinen Nutzen mehr davon in der jenseitigen Welt.
Im Gegenzug dürfen wir unsere Sorgen bei Gott abgeben. Deshalb brauchen wir um unser Leben, um unsere Nahrung, um unsere Kleidung nicht zu sorgen. Das Leben ist mehr als Essen, Trinken und Kleidung. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gott sich kümmert. Es ging und geht immer wieder auf. Wenn Er einen Auftrag gibt, dann sorgt Er auch dafür, dass die Durchführung gelingt. Die großen Gottesmänner haben das immer wieder erlebt, sei es, dass sie Kinderheime und Waisenhäuser führen konnten, sei es, dass sie Evangelisationen durchführen konnten, von denen sie nicht wussten, wie es zu finanzieren war: Gott aber griff immer wieder ein und tut es auch heute noch und in Zukunft.
Mit unseren Sorgen können wir nicht einmal eine Sekunde zu unserer Lebenslänge hinzufügen: Warum machen wir uns es so schwer? Kümmern wir uns um den Auftrag, den wir jetzt haben. Jeder Tag sorgt ohnehin für das Seine. Was interessiert mich jetzt die nächste Predigt, die ich schreibe? Diese Predigt ist jetzt, in diesem Augenblick, wo ich sie schreibe, mein Auftrag. Gott weiß schon um den nächsten und übernächsten Schritt. Er gibt die Gnade dazu. Warum soll ich mich also verrückt machen?
Deshalb trachte ich zuerst nach dem Reiche Gottes. Damit geht es immer irgendwie weiter. Wenn ich das, was ich tun kann, um am Reich Gottes zu bauen, dann wird Gott mir auch die Möglichkeiten dazu schenken. Betend und die Bibel lesend kann ich dann an Seinem Reich bauen, in dem ich, nachdem ich so Seinen heiligen Willen erfahren habe, dann die Ärmel hochkrempele und mich an die Arbeit mache. Dann sammele ich mir Schätze im Himmel, die ich dann für immer und ewig genießen kann.
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